
Vieles erscheint mit seinem Tod banal, sogar jene Dinge des Alltags, die das Leben schön machen: gutes Essen, ein Kinobesuch, die Musik im Radio. Als er im Sterben lag, habe ich kaum Musik gehört, obwohl ich sie doch so liebe. Ich hatte die Gelegenheit, mich von ihm zu verabschieden, nicht in der frühen Stunde des 12. Oktober, als er einschlief, sondern an jenem Tag, an dem ihm bewusst war, dass er nicht mehr viel Lebenszeit hat. Wir sprachen nicht über das Traurige, sondern über die schönen gemeinsamen Erinnerungen: die Reisen nach Norwegen, die Urlaubstouren an die Ostsee. Als ich ihm von meiner jüngsten Reise an die Ostsee erzählte, blickte er stumm zum Fenster, als ob da draußen das Meer wäre. Später weinte ich. Schmerzlicher dann der Abschied mit der Beisetzung. Du hättest Dich gefreut, die gesamte Familie beieinander zu sehen, vor allem Deine Geschwister. Solveig hat mir gesagt, sie hätte dich gern mit nach Norwegen genommen. Du fehlst sehr – mir, Ma, Torsten und all den anderen. Mein Leben geht weiter, auch für Dich. Im Stillen werde ich Dir erzählen, was ich erlebt und gesehen habe. Und ganz sicher bin ich: Du bist immer bei mir.
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