Im Duett #5: Colson Whitehead „Harlem Shuffle“ & „Die Regeln des Spiels“

„Die Stadt war eine einzige wimmelnde, armselige Mietskaserne, und die Wand zwischen einem selbst und allen anderen war so dünn, dass man sie mühelos durchstoßen konnte.“ 

Er verkauft Möbel und gebrauchte Elektrogeräte. Auch Haushaltsauflösungen spülen etwas Geld in die Kasse. Woher die Ware kommt, ist Raymond „Ray“ Carney egal. Trotz eines eigenen Ladens und Nebengeschäften ist der Möbelhändler fast pleite. Als sein Cousin Freddie ihn zu einem krummen Ding überredet, betritt Ray die gefährliche Welt der glücklosen Kleinkriminellen, der korrupten Cops und skrupellosen Bandenchefs, die er so schnell nicht verlassen will – und kann. Mit „Harlem Shuffle“ (2021) und dem Nachfolgeroman „Die Regeln des Spiels“ (2023) erzählt Colson Whitehead vom Harlem der 60er- und 70er-Jahre und den Gesetzen der Unterwelt, die dort kaum einer entrinnen kann.

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Backlist #10 – Gila Lustiger „Die Schuld der anderen“

„Waren sie wirklich dabei, sich eine Gesellschaft ohne Gewissen heranzuziehen (…)?“

Es müssen 27 Jahre vergehen, bis der Mord an Emilie aufgeklärt wird. 27 Jahre, in denen unklar war, von wem die junge Frau auf brutalste Art und Weise vergewaltigt und getötet wurde. Doch der Pariser Journalist Marc Rappaport hegt Zweifel, als in einer kurzen Nachricht über die Klärung des Verbrechens, die nur mit Hilfe eines DNA-Tests möglich wurde, berichtet wird. Denn der Mörder der jungen Edel-Prostituierten ist ein unbescholtener Bürger. Rappoport macht sich auf die Spur und stößt bei seinen intensiven Recherchen auf ein enges Geflecht aus Korruption und kriminellen Machenschaften von Industrie und Politik, wobei Emilie nicht das einzige Opfer ist.  Gila Lustigers Roman „Die Schuld der anderen“ ist deshalb mehr als nur ein spannendes Buch über ein längst vergangenes Verbrechen und seine Aufklärung.  „Backlist #10 – Gila Lustiger „Die Schuld der anderen““ weiterlesen