Im Duett #5: Colson Whitehead „Harlem Shuffle“ & „Die Regeln des Spiels“

„Die Stadt war eine einzige wimmelnde, armselige Mietskaserne, und die Wand zwischen einem selbst und allen anderen war so dünn, dass man sie mühelos durchstoßen konnte.“ 

Er verkauft Möbel und gebrauchte Elektrogeräte. Auch Haushaltsauflösungen spülen etwas Geld in die Kasse. Woher die Ware kommt, ist Raymond „Ray“ Carney egal. Trotz eines eigenen Ladens und Nebengeschäften ist der Möbelhändler fast pleite. Als sein Cousin Freddie ihn zu einem krummen Ding überredet, betritt Ray die gefährliche Welt der glücklosen Kleinkriminellen, der korrupten Cops und skrupellosen Bandenchefs, die er so schnell nicht verlassen will – und kann. Mit „Harlem Shuffle“ (2021) und dem Nachfolgeroman „Die Regeln des Spiels“ (2023) erzählt Colson Whitehead vom Harlem der 60er- und 70er-Jahre und den Gesetzen der Unterwelt, die dort kaum einer entrinnen kann.

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Auður Ava Ólafsdóttir – Miss Island

„Die Welt ist meine Erfindung.“

Die Diskussion über die fehlende Würdigung und Sichtbarkeit von Autorinnen wird in regelmäßigen Abständen entfacht und mal mehr mal weniger intensiv geführt. Allerdings gibt es sie nicht erst seit den vergangenen Jahren. Denn schon immer haben sich Frauen als Schreibende verstanden, die mit ihren Werken wahrgenommen werden wollen. Mit ihrem preisgekrönten Roman „Miss Island“ führt die isländische Schriftstellerin Auður Ava Ólafsdóttir in die 60er-Jahre. Eine Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs und Wandels, in der ihre Heldin, eine junge schreibende Frau, allerdings erfährt, dass in ihrem Land eher schöne als kluge und kreative Frauen gefragt sind.

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