„Blogbuster“ – Literaturblogger vergeben Preis

Es gibt unzählige namhafte Preise für erfolgreiche Autoren und ihre herausragenden Werke, aber noch keine öffentliche Würdigung für einen Schriftsteller, dessen Werk noch keiner kennt. Das soll und wird sich ändern. 16 Literaturblogger, die Literaturagentur Elisabeth Ruge, der Verlag Klett-Cotta, die Frankfurter Buchmesse und der bekannte ARD-Literaturkritiker Denis Scheck suchen die literarische Entdeckung und den Debüt-Roman des Jahres. Das Ganze nennt sich Blogbuster – Preis der Literaturblogger und ist die Chance für alle, die ein Manuskript in der Schublade, aber bis noch keinen Verlag gefunden haben. Der Gewinner erhält einen Agentur- und Verlagsvertrag und wird bereits im kommenden Jahr auf der Frankfurter Buchmesse seinen Roman vorstellen können.

blogbuster

Um am Wettbewerb teilzunehmen, sollten sich die Autoren bei einem der beteiligten Literaturblogs bewerben. Erst wenn der Blogger vom literarischen Potenzial des Autors überzeugt ist, wird das Manuskript der Jury vorgestellt. Neben dem Jury-Vorsitzenden Denis Scheck, entscheiden Elisabeth Ruge, Klett-Cotta Verleger Tom Kraushaar, Lars Birken-Bertsch von der Frankfurter Buchmesse sowie der „Buchrevier“-Blogger und Initiator der Aktion, Tobias Nazemi, über den Blogbuster-Gewinner.

„Wir wollen damit zeigen, dass Blogs nicht nur Literatur gut vermitteln, sondern auch gute Literatur entdecken können“, sagt Tobias Nazemi, der für das Projekt 15 qualitativ hochwertige und reichweitenstarke Literaturblogs ausgewählt hat. Der Wettbewerb startet am 21. Oktober mit einer Auftaktveranstaltung im Orbanism-Space (Halle 4.1/D 88) auf der Frankfurter Buchmesse. Die Preisverleihung findet Anfang Mai 2017 im Literaturhaus Hamburg statt.

Neben „Zeichen & Zeiten“ nehmen folgende Blogs teil: „Sätze & Schätze“, „Sounds & Books“, „Pinkfisch“, „Literaturen“, „Kaffeehaussitzer“, „54books“, „Muromez“, „LustzuLesen“, „Bücherwurmloch“, „lustauflesen“, „Zeilensprünge“, „Kulturgeschwätz“, „novelero“ und „Die Liebe zu den Büchern“.

Ich freue mich sehr, dabei sein zu dürfen und bin gespannt auf die Aktion, auf die Texte der Autoren und freue mich auf ein Wiedersehen sowie die Begegnungen und den Austausch mit den Bloggern. Dass Literaturbegeisterte aus den verschiedensten Bereichen zusammenzufinden, schätze ich daran besonders. Den Autoren würde ich einen kleinen Wunsch, Rat, Gedanken mit auf den Weg geben: Vergesst Vorbilder, seid vielmehr individuell und eigenwillig und liebt eure Charaktere – ein Buch lebt von den Menschen; und habt Mut, Euren Text an die Öffentlichkeit zu bringen. Vielleicht habt Ihr auf diese Chance nur gewartet.

Weitere Informationen unter: www.blogbuster-preis.de

 


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Patenkind und Preisträger – Ein Rückblick auf die Buchmesse 2015

Uwe Tellkamp und Preisträger Mircea Cărtărescu

Wo anfangen, wenn die Leipziger Buchmesse nahezu undurchdringlich erscheint, einen in ihrem Übermaß an Büchern und Besuchern überwältigt? Am besten mit einem Zitat. Das sind bekanntlich Worte, an denen man sich festhalten kann. „Ich lebe mit und in der Literatur, ohne sie wäre ich nichts“, sagte Mircea Cărtărescu. Der rumänische Autor, der in diesem Jahr mit dem Preis zur europäischen Verständigung der Leipziger Buchmesse geehrt wurde, hatte im Café Europa Platz genommen, einem Leseort des Auswärtigen Amtes in Halle 4. An seiner Seite: „Turm“-Autor Uwe Tellkamp. Beide verbindet nicht nur ihr gemeinsamer Beruf. Beide kennen die Werke des anderen, seien zu Freunden geworden, bemerkte Tellkamp während des Gesprächs. Obwohl beide aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten stammen. Dem Deutschen Buchpreisträger oblag es, einen Tag zuvor während des Festaktes im Leipziger Gewandhaus die Laudatio auf den Rumänen und seine „Orbitor“-Trilogie zu halten. Tellkamp nannte Cărtărescu den „Weltenschöpfer von Bukarest“. „Patenkind und Preisträger – Ein Rückblick auf die Buchmesse 2015“ weiterlesen