Polly Morland – „Ein glückliches Tal“

„Die Welt, wie sie damals war, ist die Welt, wie sie heute ist, das Vergehen der Zeit ist der Landschaft anscheinend gleichgültig.“ 

1967 erschien ein Buch, das bis heute in Großbritannien als Leitfaden sowie Inspiration für Ärzte und Pfleger gilt. In „A Fortunate Man“ beschreibt der Schriftsteller und Maler John Berger (1926-2017) sechs Wochen im Leben und Wirken des Landarztes John Sassall, den er mehrere Monate mit dem Fotografen Jean Mohr an seiner Seite begleitete. Der britischen Autorin und Dokumentarfilmerin Polly Morland fällt unverhofft und überraschend an einem Sommertag 2020 eine Taschenbuch-Ausgabe des Klassikers in die Hände, als sie das Haus ihrer Eltern ausräumt. Der Beginn einer Recherche und einer Fortsetzung, die nun von Sassalls Nachfolgerin erzählt. „Polly Morland – „Ein glückliches Tal““ weiterlesen

Helga Flatland – „Zuunterst immer Wolle“

„Aufsässigkeit ist einfacher als Entschuldigung, harte, kalte Distanz einfacher als Scham und Angst.“

Ein einziger Anruf hebt das Leben von Sigrid aus den Angeln. Ihre Mutter Anne erzählt ihr, dass sie an Krebs erkrankt ist. In den kommenden Monaten wird die Ärztin nicht nur mit den furchtbaren Folgen der heimtückischen Krankheit ihrer Mutter konfrontiert. In die Gefühle zwischen Verzweiflung, Trauer und Hoffnung mischen sich schmerzvolle Erinnerungen an ihre Kindheit. In ihrem eindrücklichen Roman „Zuunterst immer Wolle“ nimmt die norwegische Schriftstellerin Helga Flatland das Leben und die vielschichtigen Beziehungen einer Familie mit sehr viel Feingefühl in den Fokus.

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Backlist #14 – Maylis de Kerangal „Die Lebenden reparieren“

„Wo er sich befindet, existiert die Zeit nicht mehr.“

Simon ist 19 und ein leidenschaftlicher Surfer, der das Meer, die Wellen, den Wind liebt. Nach einem Surfausflug mit seinen Freunden stirbt er bei einem tragischen Unfall. Von einer Sekunde auf die andere wird er aus dem Leben gerissen, sein noch kurzes Dasein auf Erden beendet. Die Ärzte stellen seinen Hirntod fest. Wenige Stunden später fassen seine Eltern eine folgenreiche Entscheidung: Sie geben Simon zur Organspende frei. In ihrem meisterhaften Roman beschreibt die französische Autorin Maylis de Kerangal den vielschichtigen Prozess eines solchen Ereignisses – vom tragischen Unfall bis zur Implantation der Spenderorgane in den Körper eines sehr kranken Menschen. „Backlist #14 – Maylis de Kerangal „Die Lebenden reparieren““ weiterlesen