Mattias Timander – „Dein Wille wohnt in den Wäldern“

„Mit der Zeit gab mir das, was ich las, eine innere Landkarte.“

Sein Zuhause ist eine Hütte, umgeben von reicher Natur aus Wäldern, Bergen und einem Fluss. Im nahegelegenen Dorf leben nur wenige Menschen. Der Alltag des jungen Mannes ist gleichförmig. Mit Tage fällt er Holz, mit Viola trinkt er in der Storstuga Kaffee. Oder er legt sich für ein Nickerchen auf die Küchenbank. Dann entdeckt er einen Stapel Bücher – und seine Welt verändert sich. Fast manisch beginnt er zu lesen, bis er schließlich die Hütte, das Dorf verlässt und in die große Stadt zieht.

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Jonas Hassen Khemiri – „Die Schwestern“

„(…) schon damals begann ich, mein Leben so aufzubauen, dass es als Geschichte taugen würde.“

Als Kinder lernen sie sich in den 90ern in der Stockholmer Wohnsiedlung Drakenberg kennen. Mehrfach verlieren sie sich aus den Augen, doch immer wieder begegnen sie sich im Lauf der Jahre, der Jahrzehnte. Die drei Schwestern Ina, Evelyn und Anastasia Mikkola – und Jonas, der Ich-Erzähler und fiktive Alter Ego des schwedisch-tunesischen Schriftstellers Jonas Hassen Khemiri.

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Susanne Tägder – „Die Farbe des Schattens“

„Die meisten Menschen kommen mit dem Zufall nicht zurecht.“ 

Er wollte doch nur einkaufen. Matti verschwindet spurlos am Abend eines Januartags 1992 unweit seines Zuhauses im mecklenburgischen Wechtershagen. Die Kaufhalle sollte der elfjährige Junge nie erreichen. Eine großangelegte Suche nimmt ihren Lauf. Unzählige Zeugen werden befragt, eine Hundestaffel kommt zum Einsatz. Hauptkommissar Arno Groth und seine Kollegen schwärmen in und um die Plattenbausiedlung auf dem Mönkeberg aus – ein Viertel aus hochaufragenden Mehrfamilienhäuser, wie es viele in der einstigen DDR gegeben hat und noch immer gibt.

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Ian McEwan – „Was wir wissen können“

„Verlust gehört zum Wesen der Existenz.“ 

Großbritannien hat sich in einen Archipel verwandelt. New York versank in den Wassermassen des Atlantiks, Großrussland hat Deutschland einverleibt. Die Weltbevölkerung ist um die Hälfte geschrumpft – durch Kriege, Krisen, Katastrophen. Es ist ein beklemmendes Szenario, das der britische Schriftsteller Ian McEwan in seinem neuen eindrucksvollen Roman „Was wir wissen können“ beschreibt, in dem er in das Jahr 2119 sowie in die jüngere Vergangenheit führt. Die Literatur und eine illustre Runde verbinden dabei beide Zeiten.   

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Berit Glanz – „Unter weitem Himmel“

„Gott hat die Welt erschaffen, aber der Teufel schuf Island.“ 

Mit seinem mächtigen und tonnenschweren Leib zieht er durch das Eismeer und verbindet Zeiten. Bis zu 500 Jahre alt kann ein Grönlandhai, der Methusalem des Meeres, werden. In dem neuen Roman „Unter weitem Himmel“ von Berit Glanz verknüpft er als tierischer Protagonist zwei Zeiten – und zwei Liebespaare.

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Sorj Chalandon – „Herz in der Faust“

„Unsere Wut war überbordend, ohne Plan, ohne Ziel, ohne Kalkül.“

Wie viel Gewalt, Schmerz, Leid kann ein junger Mensch ertragen? Eine Frage, die sich stellt, liest man die letzte Seite des neuen Romans des französischen Schriftstellers Sorj Chalandon. Erneut erzählt er in „Herz in der Faust“ von einem besonderen Schicksal und von einer Geschichte mit einem authentischen Hintergrund.  „Sorj Chalandon – „Herz in der Faust““ weiterlesen