Monica Kristensen „Amundsens letzte Reise“

„Man nannte es scherzhaft die Polarkrankheit, aber sie glich eher einer Besessenheit.“

Sein Name verbindet jeder unweigerlich mit der weißen Welt, dem Ewigen Eis. Seine Entdeckungsreisen haben seinen Weltruhm begründet. Er durchfuhr als erster Mensch die Nordwestpassage, erreichte als erster den Südpol, er war auch einer der ersten, die zum geografischen Nordpol kamen. Der Norweger Roald Amundsen (1872 – 1928), nach dem das neueste Schiff der legendären Hurtigruten-Flotte benannt ist, ist bis heute verbunden mit Entdeckermut und Wagnis, aber auch einem ungeheuren Wissensschatz rund um die Polargebiete. Die Norwegerin Monica Kristensen hat über Amundsens letzte Reise, von der er nicht mehr zurückgekommen ist, einen Band geschrieben, der Maßstäbe setzt.

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Backlist #9 – Einar Már Gudmundsson „Engel des Universums“

„Selbstverständlich verstehe ich die Wirklichkeit ebensowenig wie sie mich.“

Auf der Seite vor dem Beginn des Romans steht eine Widmung, ein Name, zwei Lebensdaten: Pálmi Orn Gudmundsson – geb. 22. April 1949 – gest. 27. Mai 1992. Er war der Bruder von Einar Már Gudmundsson. Seinen Roman „Engel des Universums“ hat der isländische Autor Pálmi gewidmet, der an Schizophrenie gelitten und sich im Alter von 43 Jahren das Leben genommen hat. Wie sich die psychische Erkrankung äußert, wie die Außenwelt darauf reagiert, beschreibt Gudmundsson auf unnachahmliche Art und Weise in seinem Buch „Engel des Universums“, für das er 1995 mit dem renommierten Literaturpreis des Nordischen Rates, der wichtigsten literarischen Auszeichnung in Skandinavien, gewürdigt wurde. „Backlist #9 – Einar Már Gudmundsson „Engel des Universums““ weiterlesen

Kraft der Dinge – Lars Saabye Christensen „Magnet“

„In allem, was größer ist, müssen wir einen Platz finden.“

Wir sind umgeben von kleinen und großen Dingen. Materiellen Dingen, die man anfassen kann, die auch zerbrechlich sind. Wenn ich mich gerade umsehe, in dem Raum, in dem ich gerade sitze, erblicke ich im Fenster eine formschöne Vase aus grünem Glas, einen Teelichtständer, kleine Katzen- und Eulenfiguren einer Sammlung im Anfangsstadium. Bewusst nimmt man solche Dinge wohl nur in den seltensten Fällen wahr. Für den Fotografen Jokum Jokumsen waren sie indes die Motive, die ihn haben berühmt werden lassen. „Kraft der Dinge – Lars Saabye Christensen „Magnet““ weiterlesen

Frau im Krieg – Laird Hunt „Die Zweige der Esche“

„Weiter weg von der Welt als an die Schwelle zum Jenseits kann man kaum gelangen.“

Die Wahl Abraham Lincolns zum amerikanischen Präsidenten 1860 und die Sklaverei-Frage spalten das Land. Mehrere Südstaaten verlassen die Union und schließen sich zu einer Konföderation zusammen. Als am 12. April 1861 Fort Sumter (South Carolina) durch Soldaten aus dem Süden beschossen wird, verwandelt sich der Konflikt in einen Krieg. 3,8 Millionen Soldaten nehmen in den kommenden vier Jahren daran teil, rund 560.000 von ihnen lassen ihr Leben. Obwohl bereits viel über diese Zeit geschrieben wurde, ist ein Kapitel nur wenig bekannt: Dass sich auch Frauen den beiden Armeen einst angeschlossen haben. Der amerikanische Autor Laird Hunt erzählt davon in seinem Roman „Die Zweige der Esche“.  „Frau im Krieg – Laird Hunt „Die Zweige der Esche““ weiterlesen