„Je mehr ich blendete, desto heller erstrahlte ich. Nur verschwamm mir die Grenze von Sein und Schein. Dabei wollte ich niemanden täuschen. Ich wollte doch nur heraus aus dem Schatten. Ich wollte siegen über das Grau.“
Mit 13 Jahren sitzt er mit freigekauften DDR-Häftlingen in einem Bus auf dem Weg in den Westen. Anfang 40 will er seine Vergangenheit hinter sich lassen und sich eine neue Existenz in den USA aufbauen. Zuvor soll es für Maik Kleine jedoch noch nach Berlin gehen. Ein trauriger Anlass. Sein Mentor und Ersatzvater, der charismatische Zirkusdirektor Alberto Bellmonti, alias Albert Bellmann, soll beigesetzt werden. Natürlich mit dem ihm entsprechenden Tamtam – wie es sich für ein international bekanntes Oberhaupt der Manege gehört. Ein Elefant führt den mehrstündigen Trauerzug zum Friedrichsfelder Zentralfriedhof an, wo berühmte Kommunisten und DDR-Bonzen ihre letzte Ruhe gefunden haben. Doch das Wiedersehen mit den anderen Zirkus-Mitstreitern, wie dem Polen Szymbo und der Russin Albina, führt Maik zurück in seine eigene Vergangenheit, als nach der Beisetzung Bellmonti unter Verdacht steht, ein Spitzel für die Stasi gewesen zu sein.
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