Charlotte McConaghy – „Die Rettung“

„Die ganze Erde eine Wüste.“

In einer Sturmnacht wird eine Frau an das Gestade der Insel gespült. Mehr tot als lebendig. Sie ist schwer verletzt, unterkühlt, ringt um ihr Leben. Die einzigen Bewohner retten sie. Seit neun Jahren lebt Dominic Salt mit seinen drei Kindern Raff, Fen und Orly auf Shearwater Island. Noch kann er nicht ahnen, dass die Frau nicht zufällig hier gestrandet ist und sie das Familienleben gehörig auf den Kopf stellen wird, während sich die Salts für einen Abschied rüsten müssen: Denn die Insel droht durch den Anstieg des Meeresspiegels in den Fluten zu versinken.  „Charlotte McConaghy – „Die Rettung““ weiterlesen

Iida Turpeinen – „Das Wesen des Lebens“

„Die Natur ändert ihre Gesetze nicht.“ 

Sie erschien vor Millionen von Jahren auf der Erde. Und verschwand von ihr in nur kurzer Zeit durch des Menschen Hand. Ein Pelztierjäger erschlug das letzte Exemplar der Stellerschen Seekuh in der zweiten Hälfe des 18. Jahrhunderts nahe der Beringinsel (früher Awatscha-Insel). Benannt wurde sie nach dem deutschen Arzt und Naturwissenschaftler Georg Wilhelm Steller (1709-1746), der das Tier während der Großen Nordischen Expedition sah und wissenschaftlich beschrieb. Seine Geschichte und die anderer Menschen, deren Leben mit den sanften Riesen verbunden sind, erzählt die finnische Autorin Iida Turpeinen in ihrem großartigen Roman „Das Wesen des Lebens“.  

„Iida Turpeinen – „Das Wesen des Lebens““ weiterlesen

Polly Morland – „Ein glückliches Tal“

„Die Welt, wie sie damals war, ist die Welt, wie sie heute ist, das Vergehen der Zeit ist der Landschaft anscheinend gleichgültig.“ 

1967 erschien ein Buch, das bis heute in Großbritannien als Leitfaden sowie Inspiration für Ärzte und Pfleger gilt. In „A Fortunate Man“ beschreibt der Schriftsteller und Maler John Berger (1926-2017) sechs Wochen im Leben und Wirken des Landarztes John Sassall, den er mehrere Monate mit dem Fotografen Jean Mohr an seiner Seite begleitete. Der britischen Autorin und Dokumentarfilmerin Polly Morland fällt unverhofft und überraschend an einem Sommertag 2020 eine Taschenbuch-Ausgabe des Klassikers in die Hände, als sie das Haus ihrer Eltern ausräumt. Der Beginn einer Recherche und einer Fortsetzung, die nun von Sassalls Nachfolgerin erzählt. „Polly Morland – „Ein glückliches Tal““ weiterlesen

Benjamin Koppel – „Annas Lied“

„Wer doch nur sein Schicksal ändern könnte?“

Der Lauf der Welt und an sich jedes Leben birgt die Frage in sich: Was wäre wenn? Wenn es einschneidende und dramatische historische Ereignisse und besondere gesellschaftliche wie familiäre Umstände nicht gegeben hätte, wäre Anna als Pianistin wohl bekannt geworden? Diese Frage stellt sich nach der Lektüre des Romans des dänischen Jazz-Musikers und -Komponisten Benjamin Koppel, der in seinem Buch der Schwester seines Großvaters ein literarisches Denkmal setzt. „Benjamin Koppel – „Annas Lied““ weiterlesen

Vigdis Hjorth – „Die Wahrheiten meiner Mutter“

„Das erste Lied, das ich jemals hörte, war Mutters Weinen an meiner Wiege.“

Sie ruft an, schreibt Briefe. Doch die Adressatin bleibt stumm. Die Mutter hat die Tochter, Ruth die Schwester aus dem Leben verbannt, die einst enge Verbindung schlichtweg gekappt. Johanna bleibt nur, die Nähe ihrer Mutter zu suchen. Sie beobachtet sie, konfrontiert sie. Es kommt zum Fiasko. Die norwegische Schriftstellerin Vigdis Hjorth hat mit „Die Wahrheiten meiner Mutter“ ein spannungsgeladenes und tiefgründiges psychologisches Drama geschrieben, das mehr erzählt als nur von einer zerrütteten Mutter-Tochter-Beziehung. „Vigdis Hjorth – „Die Wahrheiten meiner Mutter““ weiterlesen