Raynor Winn – „Der Salzpfad“

„Ein schmaler Streifen Erde, oft nicht breiter als dreißig Zentimeter, war zu meinem Zuhause geworden.“

Gehen, nur gehen. Meter für Meter, Meile für Meile. Diese simpelste unserer Bewegungen erlebt seit einiger Zeit eine Renaissance. Pilgerwege und andere Routen werden von vielen beschritten, in den Städten wird flaniert, in der Literatur wächst die Zahl der Bücher, die sich dem Gehen und den berühmten wie weniger berühmten Pfaden widmen. Weder Entdeckerlust noch das Gefühl, aus dem Hamsterrad des Alltags auszusteigen, bringen die Engländerin Raynor Winn und ihren Mann Moth dazu, den South West Coast Path entlang der südlichen Küste Großbritanniens zu begehen. Vielmehr zwingt pure existenzielle Not das Ehepaar dazu, das geliebte Haus und Heim in Wales zu verlassen. Ihr Erlebnisbericht mit dem Titel „Der Salzpfad“ erzählt ihre berührende Geschichte und noch viel mehr. „Raynor Winn – „Der Salzpfad““ weiterlesen

Machtsystem – Robert Darnton „Die Zensoren“

„Das Genehmigungsverfahren, die staatliche Aufsicht, kürzer und nicht wenig klar gesagt: die Zensur der Verlage und Bücher, der Verleger und Autoren, ist überlebt, nutzlos, paradox, menschenfeindlich, volksfeindlich, ungesetzlich und strafbar.“ (Christoph Hein, 1987)

Schmähungen, Verfolgung und Haft, Druckverweigerung, Bücherverbrennung: Die Möglichkeiten, wie frühere Herrscher in den Literaturbetrieb eingegriffen haben, sind komplex und reichen weit über den berühmt-berüchtigten Rotstift hinaus. Das Ziel bleibt hingegen gleich: die Macht und das System zu bewahren. Und da spielt es keine Rolle, in welche Kapitel der Weltgeschichte man blickt. Der renommierte amerikanische Wissenschaftler Robert Darnton berichtet in seinem jüngsten Werk „Die Zensoren“ über drei verschiedene Länder und drei verschiedene Jahrhunderte. „Machtsystem – Robert Darnton „Die Zensoren““ weiterlesen