Bergsveinn Birgisson „Die Landschaft hat immer Recht“

„Obwohl die Winde über das Firmament rasten, berührten unsere Zehen nie den Himmel.“

An einem der zahlreichen Enden der Welt zu leben, ist sicherlich nicht einfach. Und wenn dieses Ende auch noch im hohen Norden liegt, kann man wohl nicht gleich von einem Paradies sprechen. Wind und Wetter regieren mit aller Macht und bestimmen das Leben. Im Winter sind die Nächte besonders lang, die Kälte beißend. Frauen scheinen rar in dieser kargen Gegend. Als junger Mann und Fischer, der in einem Wohnheim an einem der Fjorde im Westen Islands gemeinsam mit raubeinigen Kollegen lebt, kann man da schon leise leiden und verzweifeln. Halldór, Held des Romans „Die Landschaft hat immer Recht“ des Isländer Bergsveinn Birgisson, ist dieser Fischer, der in seinem Tagebuch sowohl vom Alltag und der harten Arbeit als auch vom Leben und der Liebe schreibt – und das mit viel Humor und Melancholie, so unvergleichlich und wundersam.  „Bergsveinn Birgisson „Die Landschaft hat immer Recht““ weiterlesen

Zwei Welten – Ursula K. Le Guin „Freie Geister“

„Und zu wissen, dass man sein Leben erfüllt hat, ist seltsam, ungeheuer seltsam.“

Science Fiction führt in der Literatur leider noch immer ein Nischendasein.  Dies wird mit Blick in die Buchbesprechungen der Feuilletons und bei regelmäßigen Streifzügen durch die Buchhandlungen erkennbar. Die Regale mit den Titeln sind meist versteckt und müssen sich die räumliche Nähe zum Bereich Fantasy gefallen lassen. Dabei vermag auch Science Fiction, gesellschaftliche Diskussionen zu entfachen, wie es Romane von renommierten Autoren oder sogar Klassiker können. Eines dieser tiefsinnigen Bücher ist der Roman „Freie Geister“ der amerikanischen Autorin Ursula K. Le Guin, der nun in einer neuen Übersetzung im neuen Programm „Tor“ des Fischer Verlages erschienen ist.  „Zwei Welten – Ursula K. Le Guin „Freie Geister““ weiterlesen