Eine bessere Welt – Cory Doctorow „Walkaway“

„Leck mich doch, die ganze Welt brennt.“

Utopien werden oft auf ihre spätere Gültigkeit abgeklopft. Was ist von den formulierten Zukunftsideen und -bildern wirklich eingetreten, was wurde vom Menschen technisch realisiert oder ist ohne sein Zutun entstanden. Das macht sie so spannend. Meist warnen sie, meist erzählen sie uns, wie wir auf Katastrophen reagieren. Für das Schreiben und Lesen von Utopien braucht es viel Fantasie, aber vor allem auch ein Verständnis für aktuelle Entwicklungen. Der kanadische Schriftsteller, Blogger und Journalist Cory Doctorow beschreibt in seinem Roman „Walkaway“ eine düstere Vision, allerdings nicht ohne uns Hoffnung auf eine bessere Welt zu geben.   „Eine bessere Welt – Cory Doctorow „Walkaway““ weiterlesen

Einfach nur weg – Christian Torkler „Der Platz an der Sonne“

„Was ist so falsch daran, wenn einer rauswill aus’m Dreck?“

Dieser letzte Satz. Nur sechs Wörter. Fassungslosigkeit macht sich breit. Ich schlage das Buch zu und fühle mich wie erstarrt. Ich schaue, ohne etwas zu fokussieren. Der Blick geht nach innen. Ich  möchte die letzten Seiten vergessen, die Geschichte anders schreiben. Für Josua, für diesen Helden! Doch nein! Dann würde Christian Torklers Roman „Der Platz an der Sonne“ seine Wirkung, seine Botschaft verlieren. Sein mutiges Debüt führt uns deutlich vor Augen, dass die Geschichte und damit unser Leben auch anders verlaufen hätten können, und das haben die meisten von uns (scheinbar) schon vergessen. „Einfach nur weg – Christian Torkler „Der Platz an der Sonne““ weiterlesen

Zwei Welten – Ursula K. Le Guin „Freie Geister“

„Und zu wissen, dass man sein Leben erfüllt hat, ist seltsam, ungeheuer seltsam.“

Science Fiction führt in der Literatur leider noch immer ein Nischendasein.  Dies wird mit Blick in die Buchbesprechungen der Feuilletons und bei regelmäßigen Streifzügen durch die Buchhandlungen erkennbar. Die Regale mit den Titeln sind meist versteckt und müssen sich die räumliche Nähe zum Bereich Fantasy gefallen lassen. Dabei vermag auch Science Fiction, gesellschaftliche Diskussionen zu entfachen, wie es Romane von renommierten Autoren oder sogar Klassiker können. Eines dieser tiefsinnigen Bücher ist der Roman „Freie Geister“ der amerikanischen Autorin Ursula K. Le Guin, der nun in einer neuen Übersetzung im neuen Programm „Tor“ des Fischer Verlages erschienen ist.  „Zwei Welten – Ursula K. Le Guin „Freie Geister““ weiterlesen