„Wörter verschwanden oft als Erstes, wenn man fieberte.“
Kein Mensch in den himmelhohen Wolkenkratzern, keine Menschenmenge auf den breiten Straßen und den von flirrenden Werbeflächen umsäumten Plätzen. Kein Lärm, keine hektische Betriebsamkeit. New York – eine Geisterstadt. Vor drei Jahren hätten wir den Gedanken wohl als unmögliche Fantasie abgetan, als Traum, als literarische Dystopie angefüllt mit einer beängstigenden, aber unwirklichen Endzeitstimmung. Mit Corona und Lockdown auch in der Stadt, die niemals schläft, wurde dieser Gedanke jedoch real. Bereits zwei Jahre vor Beginn der Pandemie erschien mit „Severance“ das preisgekrönte Debüt von Ling Ma, das unter dem Titel „New York Ghost“ auch hierzulande für reichlich Begeisterung sorgte und von einem tödlichen Erreger erzählt. „Ling Ma – „New York Ghost““ weiterlesen