Im Duett #7: Sy Montgomery – „Rendezvous mit einem Oktopus“ & „Tête-à-Tête mit einer Schildkröte“

„Komm zum Händeschütteln (mal 8) vorbei, wenn Du Zeit hast.“ 

Er hat acht Arme, drei Herzen und blaues Blut. Sein Gehirn verteilt sich auf den Kopf und die Extremitäten. Oktopoden sind auf den ersten Blick befremdliche, bei näherem Hinschauen jedoch faszinierende Wesen. Das Buch der US-amerikanischen Naturwissenschaftlerin und Autorin Sy Montgomery „Rendezvous mit einem Oktopus“, in dem sie ihre Begegnungen mit den intelligenten Meerestieren beschreibt, ist vor einigen Jahren zu einem Bestseller geworden. Nun erschien ihr neues Buch, in dem sie den Schutz der Schildkröte in den Mittelpunkt rückt. Grund genug, beide Bücher über Tiere mit besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten in einer neuen Folge meiner Blogreihe „Im Duett – ein Autor, zwei Bücher“ vorzustellen. 

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Olaf Kanter – „Randmeer“

„Die ständige Veränderung ist die einzige Konstante an dieser Küste.“  

Gebe ich das Wort „Nordsee“ ein, spuckt Google binnen weniger Sekunden eine regelrechte Flut aus etwa 49 Millionen Ergebnissen aus. Allen voran eine große Imbisskette. Dann erscheint Wikipedia, es folgen diverse Tourismus-Seiten sowie Schlagzeilen aktueller Nachrichten. Mittendrin Bilder von Stränden und Strandkörben, Leuchttürmen und Fischerbooten.

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Olli Jalonen – „Die Kunst, unter Wasser zu leben“

„Selbst wenn er bis ans Ende der Welt ginge, wird der Mensch nicht los, was am festesten in ihm sitzt.“

Es gibt literarische Helden, die lassen einen nicht los. Der Abschied von ihnen fällt schwer, ein Wiedersehen bereitet wiederum große Freude. Genau so eine Figur ist Angus. Seinen ersten großen Auftritt hat er im Roman „Die Himmelskugel“. Nun schreibt der finnische Schriftsteller Olli Jalonen die Geschichte des Jungen von der Atlantik-Insel St. Helena und Gehilfe des bekannten englischen Wissenschaftlers Edmond Halley (1656-1742) weiter. „Die Kunst, unter Wasser zu leben“ führt diesmal nach London, wo Angus erwachsen wird, und über den Atlantik in eisige Welten.

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Bettina Baltschev – „Am Rande der Glückseligkeit“

„Das Meer wird eine Zuflucht (…).“

„Blättere“ ich durch meine digitalen Fotoordner und meine Erinnerungen an vergangene Urlaubsreisen, fällt mir eine Besonderheit auf. Ich reise oft und gern ans Meer. Zweifellos: Ich bin ein Meeresmensch. Vor allem Inseln haben es mir angetan, auf denen man dem Meer gefühlt viel näher kommt. In der Kindheit ging es auf die Insel Usedom, meine Au Pair-Zeit nach dem Abitur verbrachte ich auf der norwegischen Vogelinsel Runde. Mein absoluter Wohlfühlort ist Ahrenshoop auf dem Darß. Hiddensee, Poel, Terschelling, Föhr, Amrum, Korfu, La Gomera, Bornholm, Senja – die Liste „meiner“ Meeresorte beziehungsweise Inseln hat bereits eine gewisse Länge erreicht. Und meine Wunschliste für künftige Touren hat mit Svalbard (Spitzbergen), Grönland und die Färöer einige kühlere Exoten vorzuweisen. Nicht nur aus diesem Grund bin ich förmlich eingetaucht in den neuen Band der Autorin und MDR-Redakteurin Bettina Baltschev „Am Rande der Glückseligkeit“, dessen Untertitel „Über den Strand“ schließlich den entscheidenden Hinweis gibt, wohin es geht.

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Jürgen Hosemann – „Das Meer am 31. August“

„Allein mit dem Meer zu sein hieß eben vor allem auch, allein zu sein.“

In einer modernen Gesellschaft, in der das Motto „Schneller, höher, weiter“ gilt, ist gefühlt kein Raum mehr für die Schönheit und Faszination des Alltags und des vermeintlichen Nicht-Geschehens. Der Ruf nach mehr Achtsamkeit steht der Gier nach Happening, Rausch und Sensationen gegenüber. Wissen wir noch, welche und wie viele kleine und immer wiederkehrende Dinge an einem Tag um uns herum einfach nur sind oder geschehen? Mit seinem wundersamen Band „Das Meer am 31. August“ lädt Jürgen Hosemann nicht nur dazu ein, darüber nachzudenken.

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Ben Smith – „Dahinter das offene Meer“

„Es gibt kein Raus.“

Es ist eine eintönige Welt. Nichts als Meer, Wasser bis zum Horizont und darüber hinaus. Hunderte Windräder strecken sich in die Höhe. Ein Wald aus Metall, der allmählich rostet und verfällt, ein letztes, indes brüchernes Bollwerk der modernen Zivilisation. Wo einst Land war, ist nur Wasser. Mittendrin: eine Plattform. Das Zuhause eines alten Mannes und eines Jungen. Gemeinsam reparieren sie die Windräder. Eine nahezu sinnlos erscheinende Arbeit. Denn Ersatzteile gibt es nicht, nagen Salz und Wasser an den Konstruktionen. Stetig sinkt die Energieleistung. Im Meer schwimmen mehr Plastik-Teile als Fische. Es ist ein beklemmendes Szenario, das der britische Autor Ben Smith in seinem Debüt „Dahinter das offene Meer“ beschreibt.

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