Erling Kagge – „Mein Nordpol“

„Bei minus fünfzig Grad gibt es nur einen Gedanken: Es ist kalt.“

Manch große Geschichte beginnt mit einem Geschenk. Erling Kagge ist sieben, als er von seinen Eltern einen Globus zum Geburtstag erhält. Mehr als die Ozeane, Meere und Kontinente faszinierte ihn ein winziger Punkt auf der Weltkugel: der Nordpol. 20 Jahre später erreichte der Norweger mit seinem Landsmann, dem Polarforscher Børge Ousland, den nördlichsten Punkt der Erde. Über seine Reise, aber auch die Geschichte früherer Polarexpeditionen und die Faszination des „ewigen“ Eises hat er ein großartiges Buch geschrieben.

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Im Duett #7: Sy Montgomery – „Rendezvous mit einem Oktopus“ & „Tête-à-Tête mit einer Schildkröte“

„Komm zum Händeschütteln (mal 8) vorbei, wenn Du Zeit hast.“ 

Er hat acht Arme, drei Herzen und blaues Blut. Sein Gehirn verteilt sich auf den Kopf und die Extremitäten. Oktopoden sind auf den ersten Blick befremdliche, bei näherem Hinschauen jedoch faszinierende Wesen. Das Buch der US-amerikanischen Naturwissenschaftlerin und Autorin Sy Montgomery „Rendezvous mit einem Oktopus“, in dem sie ihre Begegnungen mit den intelligenten Meerestieren beschreibt, ist vor einigen Jahren zu einem Bestseller geworden. Nun erschien ihr neues Buch, in dem sie den Schutz der Schildkröte in den Mittelpunkt rückt. Grund genug, beide Bücher über Tiere mit besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten in einer neuen Folge meiner Blogreihe „Im Duett – ein Autor, zwei Bücher“ vorzustellen. 

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Eric Puchner – „Weißes Licht“

„Das Leben war eine Reise, und Schmerz füllte die Segel.“

Es braucht nicht viel, um eine Hochzeit zu sprengen: ein fieses Virus, eine folgenreiche Begegnung und eine E-Mail mit einem Bekenntnis. Garrett gesteht Cece, die er erst seit wenigen Tagen kennt, mit nur wenigen Zeilen seine Gefühle. Sie ist die Verlobte seines besten College-Freundes Charlie. Das Paar aus Los Angeles plant eine idyllische Hochzeit an einem Sommertag in Montana, zu der Familie und Freunde aus allen Himmelsrichtungen zusammenkommen. Charlie kann da noch nicht ahnen, dass sein Leben und das seiner eigentlich zukünftigen Braut eine herbe Wendung nehmen wird.

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Josephine Johnson – „Ein Jahr in der Natur“

„Einmal mehr manifestierte sich das seltsame Wunder. Eine stille, wartende Welt der reinen Verzauberung.“

Josephine Johnson (1910-1990) war gerade mal 24 Jahre alt, als sie als bis heute jüngste Preisträgerin 1935 für ihren Debütroman „Die November-Schwestern“ mit dem renommierten Pulitzerpreis geehrt wurde. Nach der deutschen Erstausgabe des preisgekrönten Buches 2023 im Aufbau Verlag kann nun auch ihr mehr als 30 Jahre später erschienenes Werk „Ein Jahr in der Natur“ wiederentdeckt werden – in einer zugleich wunderbar illustrierten Ausgabe.

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Inkeri Markkula – „Wo das Eis niemals schmilzt“

„Kann die Erinnerung an einen Ort in uns weitergegeben werden?“

Er wächst Tausende Kilometer vom Ort seiner Herkunft auf. Seine leibliche Eltern kennt er nicht, sie wiederum wissen nicht, dass er überhaupt lebt. Jon wird in Kanada geboren, seine Mutter und sein Vater zählen zur indigenen Bevölkerung. Bereits nach der Geburt wird er einem weißen Paar übergeben, das mit ihm wenig später nach Dänemark zieht. Erst als junger Mann wird Jon seine Urheimat kennenlernen – die arktische Baffininsel, wo er schließlich auf die finnische Glaziologin Unni trifft, die vor Ort für ihre Forschungen Untersuchungen am Gletscher „Penny“ durchführt.

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Romain Gary – „Europäische Erziehung“

„Die Zeit der Finsternis ist angebrochen.“

Der Vater bringt seinen Sohn in den Wald. Die Wälder in Litauen sind riesig. Doch nur drei Meter tief und vier Meter breit ist das Loch, in dem sich Janek verstecken soll. Krieg herrscht. Die Twardowskis hoffen, dass wenigstens ihr jüngster Sohn diese grausame Zeit überlebt. Es ist September, der Winter nicht weit. „Nichts Wichtiges stirbt“, sagt der Vater zuletzt zu seinem Kind. Der Junge ist gerade mal 14 Jahre alt. „Romain Gary – „Europäische Erziehung““ weiterlesen