Sorj Chalandon – „Herz in der Faust“

„Unsere Wut war überbordend, ohne Plan, ohne Ziel, ohne Kalkül.“

Wie viel Gewalt, Schmerz, Leid kann ein junger Mensch ertragen? Eine Frage, die sich stellt, liest man die letzte Seite des neuen Romans des französischen Schriftstellers Sorj Chalandon. Erneut erzählt er in „Herz in der Faust“ von einem besonderen Schicksal und von einer Geschichte mit einem authentischen Hintergrund.  „Sorj Chalandon – „Herz in der Faust““ weiterlesen

Cristina Henríquez – „Der große Riss“

„Was die Natur vollbracht hatte, wollte der Mensch wieder rückgängig machen.“ 

Er gilt als Meisterwerk der Ingenieurbaukunst und wird als das achte Weltwunder bezeichnet. Seit 1914 verbindet der Panamakanal den Atlantik auf der einen Seite mit dem Pazifik auf der anderen Seite. Die Bauarbeiten haben Jahrzehnte gedauert, Tausende Menschenleben gefordert. In ihrem Roman „Der große Riss“ erzählt die US-amerikanische Autorin Cristina Henríquez von der Entstehung des Panamakanals – vor allem jedoch von den betroffenen Menschen und ihren Schicksalen. „Cristina Henríquez – „Der große Riss““ weiterlesen

Ingeborg Arvola – „Der Aufbruch“

„Warum sprechen Fischer so sehnsüchtig vom Horizont?“

Das Land ist kalt und karg – und trotzdem Ziel Tausender. Im 19. Jahrhundert zog es unzählige Männer, Frauen, ganze Familien von Finnland nach Nordnorwegen. Schon ihre Ahnen hatten zuvor die selben Pfade genommen – mit dem Wunsch auf ein besseres Leben. Die Norwegerin Ingeborg Arvola erzählt in ihrem preisgekrönten Roman „Der Aufbruch“ ihre Geschichte, die zugleich die ihrer Familie ist.

„Ingeborg Arvola – „Der Aufbruch““ weiterlesen

Paul Garbulski – „Punch“

„Wie kann man durch etwas völlig leer gemacht und ebenso überfüllt werden?“

Irgendwo stehen ein paar Wohnwagen, eine Schießbude, ein Zuckerwattestand. Irgendwo steigt Adrian in einen Ring, um andere zu vermöbeln oder sich selbst vermöbeln zu lassen. Schausteller sind Nomaden, die ihre Zelte im Rhythmus ihres ruhelosen Lebens mal hier mal dort aufschlagen. Paul Garbulski führt in seinem Debüt in diese besondere Welt, ohne jemals einen Ort zu benennen. Ihm geht es vielmehr um die Menschen – mit ihren Geschichten.

„Paul Garbulski – „Punch““ weiterlesen

Barbara Kingsolver – „Die Unbehausten“

„Die Welt zerfällt in zwei Lager: die Forscher und die Versüßer.“

Von der kleinsten Hütte bis zum prunkvollen Präsidentenpalast: Häuser erzählen immer wieder Geschichten. Von der Zeit, in der sie bestehen, von den Menschen, die ob kurz oder lang in ihnen wohnen. In ein schon etwas marodes Haus in New Jersey und in zwei Jahrhunderte führt die Amerikanerin Barbara Kingsolver in ihrem Roman „Die Unbehausten“, in dem die Vergangenheit einem vertrauter erscheint, als einem lieb ist.

„Barbara Kingsolver – „Die Unbehausten““ weiterlesen

Florentine Anders – „Die Allee“

„Auf diese Weise doppelt genäht zu sein, das hat ihn bisher immer gerettet.“ 

Er hat Spuren hinterlassen, prägende Bauten entstanden in Berlin und anderswo. Sein Schaffen wurde mit renommierten Preisen gewürdigt. Dennoch hat Hermann Henselmann (1905-1995), Chef-Architekt Ost-Berlins, das autoritäre Machtsystem der DDR zu spüren bekommen. Viele Bücher gibt es über die DDR, nun erzählt Henselmanns Enkelin, die Journalistin und Autorin Florentine Anders, die Geschichte ihres Großvaters und die seiner Zeit. Dabei gelingt ihr ein beeindruckender Spagat.

„Florentine Anders – „Die Allee““ weiterlesen