Kent Haruf – „Das Band, das uns hält“

„Doch was für ein verschwendetes Leben.“

Colorado. Weites Land. Bergig im Westen, flach im Osten. Zwischen den Rocky Mountains und den Great Plains leben heute etwa 5,8 Millionen Menschen – und Kent Harufs Helden. Alle seine insgesamt sechs Romane hat der US-Amerikaner in der fiktiven Kleinstadt Holt angesiedelt. Mit seinem letzten Roman „Our Souls by Night“, 2017 in deutscher Übersetzung mit dem Titel „Unsere Seelen bei Nacht“ erschienen, setzte seitdem auch hierzulande eine Würdigung seines literarischen Schaffens ein. Zuletzt erschien nun mit „Das Band, das uns hält“ („That Tie that Bind“) sein Debüt aus dem Jahr 1984 in deutscher Übersetzung.

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Stefan Moster – „Bin das noch ich“

„Menschen, die Musik machen, brauchen nicht viel, um zufrieden zu sein.“

Eine der wohl meist gestellten Frage ist jene, was man auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Simon Abrameit packt seine Geige ein – mit der leisen Hoffnung, sie bald wieder spielen zu können. Der Berufsmusiker leidet unter einer Krankheit, die während eines Konzerts zu einem Zusammenbruch infolge einer Schmerzattacke in der Hand führt. Mit Hilfe einer Kollegin zieht er sich auf eine finnische Schäreninsel zurück. Stefan Moster erzählt in seinem neuesten Roman „Bin das noch ich“ von einem magischen verlassenen Ort, der einem angeschlagenen Mann eine Art Rettung verspricht.    „Stefan Moster – „Bin das noch ich““ weiterlesen

Sorj Chalandon – „Wilde Freude“

„Wir haben sie aufgelesen, ein Vögelchen, das aus dem Nest gefallen war.“

Krebs ist tückisch, unerbittlich. Er schlägt zu, wenn du es am wenigsten ahnst, er fällt dir unbarmherzig in den Rücken, wenn du aufstehen willst. Wer mit dieser furchtbaren Krankheit schon in Berührung gekommen ist, auch einen geliebten Menschen verloren hat, wird die schrecklichen und herzzerreißenden Auswirkungen sowohl auf den Erkrankten als auch dessen Angehörige, Familie wie Freunde, kennen. Dem Franzosen Sorj Chalandon und seiner Frau ereilte die Hiobsbotschaft, daran erkrankt sein, vor wenigen Jahren. Diese auch persönliche Beziehung und die eigenen Erfahrungen sind seinem neuesten Roman „Wilde Freude“ deutlich anzumerken. „Sorj Chalandon – „Wilde Freude““ weiterlesen

Stumm – Linda Boström Knausgård „Willkommen in Amerika“

„Die Sprache nahm das Licht mit. Es tanzte nicht mehr über die Wände der Wohnung.

Tragische Ereignisse lassen einen verstummen. Die elfjährige Ellen spricht kein Wort mehr, seitdem ihr Vater gestorben ist. Ein bizarres Schuldgefühl quält das Mädchen. Doch das Leben in der Familie geht weiter, und zwischen der Trauer und Melancholie mischt sich wieder etwas Helligkeit, weil auch das Miteinander die Familie trägt. Über all das lässt Linda Boström Knausgård in ihrem Roman „Willkommen in Amerika“ Ellen berichten – auf eindrückliche Weise.

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