Richard Powers – „Erstaunen“

„Wir sitzen auf einem Felsbrocken im Weltall, und es gibt Hunderte von Milliarden anderer Felsen genau wie unseren.“

Wann haben wir das andächtige Staunen über das Leben verlernt oder verloren wie einen Schlüssel oder eine Münze? Wann war dieses unbändige Gefühl, diese Freude über das Dasein, über die kleinen oder großen Wesen, die Weite des Himmels, Tor zum Universum, verschwunden? Wohl nur noch Kinder tragen es in sich.  Oder Erwachsene, die wissen, wie fragil dieses Leben doch ist. „Erstaunen“ heißt der neue großartige Roman des amerikanischen Schriftstellers Richard Powers, der es vermag, dieses Staunen zurückzugeben. Und wenn es wenigstens für die Zeit der Lektüre ist.

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Olli Jalonen – „Die Himmelskugel“

„Der Himmel beginnt in den Augen.“

2061 soll er wieder von der Erde aus zu beobachten sein. Rund aller 74 bis 79 Jahre kehrt er zurück – der Halleysche Komet. Benannt ist er nach dem englischen Astronomen, Mathematiker und Meteorologen Edmond Halley (1656 – 1742). Der Finne Olli Jalonen erinnert mit seinem jüngsten, auch preisgekrönten Roman „Die Himmelskugel“ an den bekannten Wissenschaftler, der durch seine vielfältigen Forschungen in die Geschichte eingegangen ist. Doch im Mittelpunkt der Handlung steht eine ganze andere, überaus imponierende weil eigenwillige Person.

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Ich und der Philosoph – Gisela von Wysocki „Wiesengrund“

„Ich habe für mich nur diesen einen ausfindig gemacht, einen weder weit entfernten noch still vor sich hin funkelnden Stern.“

Theodor W. Adorno (1903 – 1969) zählt zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit seinem Kollegen wie Freund Max Horkheimer (1895 – 1973) begründete er die sogenannte Frankfurter Schule. Adornos Familienname ist wohl vielen bekannt, die Bedeutung des W. indes nicht allen geläufig. „Wiesengrund“ heißt auch der Titel des neuen Romans von Gisela von Wysocki, die sich nach ihrem wunderbaren Debüt „Wir machen Musik“ nun der Astronomie und der Philosophie widmet und daraus eine ganz wundersame Mischung entstehen lässt, in der die Musik indes auch nicht fehlen darf.  „Ich und der Philosoph – Gisela von Wysocki „Wiesengrund““ weiterlesen