Thomas Halliday – „Urwelten“

„(…) doch aus der Perspektive der Tiefenzeit erweist sich Dauer als Illusion.“

Die Urzeit – Welten so fremd wie faszinierend. Als Kind war ich wie wohl jedes Kind beeindruckt von Dinosauriern, ob klein oder groß. Noch immer geistert in meiner Erinnerung ein tschechischer Film herum, den ich einst im Kino im gepflegten Schwarz-Weiß gesehen hatte: „Die Reise in die Urzeit“. Vier Jungen machen sich auf eine Zeitreise zurück in die Erdgeschichte – per Boot, eine Höhle als Ausgangspunkt. Mit seinem Buch „Urwelten“ lädt der schottische Paläontologe und Evolutionsbiologe Thomas Halliday zu einer nicht minder spannenden wie lehrreichen Tour ein und erweckt die Begeisterung für vergangene Welten aufs Neue, wobei er zugleich das Gestern mit dem Heute verbindet und auf den zerstörerischen Einfluss des Menschen aufmerksam macht.

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Nicklas Brendborg – „Quallen altern rückwärts“

„Gene sind nämlich weder Magie noch Schicksal, sondern lediglich ein Proteinrezept.“

Seit es Menschen gibt, existiert der Wunsch nach ewiger Jugend – unsterblich zu sein. Die Legenden sind voll von Jungbrunnen, Zaubertrank und Co. Noch ist kein Kraut gewachsen gegen den Tod. Unser Leben ist endlich. Irgendwann ist für jeden die Zeit gekommen. In seinem Sachbuch „Quallen altern rückwärts“ begibt sich der dänische Molekularbiologe Nicklas Brendborg auf die spannende Suche nach den lebensverlängernden Möglichkeiten für den Menschen und macht dabei auch die Bekanntschaft von uralten Vertretern aus Flora und Fauna. Herausgekommen ist eine an Wissen nur so strotzende Lektüre, die auch noch ganz wundervoll unterhaltsam ist.

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Richard Powers – „Erstaunen“

„Wir sitzen auf einem Felsbrocken im Weltall, und es gibt Hunderte von Milliarden anderer Felsen genau wie unseren.“

Wann haben wir das andächtige Staunen über das Leben verlernt oder verloren wie einen Schlüssel oder eine Münze? Wann war dieses unbändige Gefühl, diese Freude über das Dasein, über die kleinen oder großen Wesen, die Weite des Himmels, Tor zum Universum, verschwunden? Wohl nur noch Kinder tragen es in sich.  Oder Erwachsene, die wissen, wie fragil dieses Leben doch ist. „Erstaunen“ heißt der neue großartige Roman des amerikanischen Schriftstellers Richard Powers, der es vermag, dieses Staunen zurückzugeben. Und wenn es wenigstens für die Zeit der Lektüre ist.

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