James Rebanks – „Insel am Rand der Welt“

Den letzten Menschen stellen ich mir als Frau vor, die an einer Felsküste steht.“

2004 erklärte die Unesco die Kulturlandschaft des Vega-Archipels in Norwegen zum Weltkulturerbe. Mit dem Titel wird vor allem das harmonische Zusammenleben zwischen Mensch und Tier gewürdigt. Zur Tradition der dortigen Bewohner, vorrangig Frauen, gehört es, jedes Jahr im Frühjahr Nistplätze für die Eiderenten herzurichten. Im Sommer werden die Daunen der Tiere gesammelt und später verarbeitet. Der britische Autor James Rebanks hat zwei dieser Frauen begleitet und mit „Insel am Rand der Welt“ ein eindrückliches wie lehrreiches Buch geschrieben.

„James Rebanks – „Insel am Rand der Welt““ weiterlesen

Mathijs Deen – „Die Lotsin“

„Es ist alles andere als selbstverständlich, dass es uns gibt, die Dinge sind eben nicht einfach so, wie sie sind.“

Es geht diesmal ins ewige Eis, das indes beängstigend schwindet. Die angesehene Klimawissenschaftlerin Iona Grimstedt arbeitet auf einer Forschungsstation im Nordosten Grönlands, auf der Bohrkerne analysiert werden. Eines Tages verschwindet sie während eines gefährlichen Whiteouts, kann indes entdeckt und vor dem sicheren Tod in der Kälte gerettet werden. Wenig später wird sie erneut vermisst: Was ist auf dem Forschungsschiff „Anthroposcene“ geschehen, das die Wissenschaftlerin an der Seite ihres Mann Torsten eigentlich sicher nach Hause bringen sollte?

„Mathijs Deen – „Die Lotsin““ weiterlesen

Ingeborg Arvola – „Der Aufbruch“

„Warum sprechen Fischer so sehnsüchtig vom Horizont?“

Das Land ist kalt und karg – und trotzdem Ziel Tausender. Im 19. Jahrhundert zog es unzählige Männer, Frauen, ganze Familien von Finnland nach Nordnorwegen. Schon ihre Ahnen hatten zuvor die selben Pfade genommen – mit dem Wunsch auf ein besseres Leben. Die Norwegerin Ingeborg Arvola erzählt in ihrem preisgekrönten Roman „Der Aufbruch“ ihre Geschichte, die zugleich die ihrer Familie ist.

„Ingeborg Arvola – „Der Aufbruch““ weiterlesen

Paul Garbulski – „Punch“

„Wie kann man durch etwas völlig leer gemacht und ebenso überfüllt werden?“

Irgendwo stehen ein paar Wohnwagen, eine Schießbude, ein Zuckerwattestand. Irgendwo steigt Adrian in einen Ring, um andere zu vermöbeln oder sich selbst vermöbeln zu lassen. Schausteller sind Nomaden, die ihre Zelte im Rhythmus ihres ruhelosen Lebens mal hier mal dort aufschlagen. Paul Garbulski führt in seinem Debüt in diese besondere Welt, ohne jemals einen Ort zu benennen. Ihm geht es vielmehr um die Menschen – mit ihren Geschichten.

„Paul Garbulski – „Punch““ weiterlesen

Burkhard Spinnen & Charles Wolkenstein – „Erdrutsch“

„Die Leute wissen, dass es so nicht weitergehen kann, aber sie ändern trotzdem nichts.“

Was für ein verrückter Vogel! Auf einem Steilhang steht ein Mann, der kein Wort sagt, nur Laute eines Eichelhähers von sich gibt und sich merkwürdig verhält. Es ist ein Oktobertag, als der Bergsteiger und Hüttenbetreiber Aurelio Campanna oberhalb des Comer Sees diese bizarre Begegnung macht. Er ruft kurzerhand die Bergrettung. Wenig später stürzt der Hang in die Tiefe. Und dies ist erst der Auftakt einer Reihe weiterer Katastrophen in den Alpen. Nicht jede läuft so glimpflich ab wie diese. Später gibt es Tote an anderen Orten und nahezu in allen Alpenländern. Und immer haben Vögel vor dem Unheil gewarnt. 

„Burkhard Spinnen & Charles Wolkenstein – „Erdrutsch““ weiterlesen

Barbara Kingsolver – „Die Unbehausten“

„Die Welt zerfällt in zwei Lager: die Forscher und die Versüßer.“

Von der kleinsten Hütte bis zum prunkvollen Präsidentenpalast: Häuser erzählen immer wieder Geschichten. Von der Zeit, in der sie bestehen, von den Menschen, die ob kurz oder lang in ihnen wohnen. In ein schon etwas marodes Haus in New Jersey und in zwei Jahrhunderte führt die Amerikanerin Barbara Kingsolver in ihrem Roman „Die Unbehausten“, in dem die Vergangenheit einem vertrauter erscheint, als einem lieb ist.

„Barbara Kingsolver – „Die Unbehausten““ weiterlesen