Susanne Tägder – „Die Farbe des Schattens“

„Die meisten Menschen kommen mit dem Zufall nicht zurecht.“ 

Er wollte doch nur einkaufen. Matti verschwindet spurlos am Abend eines Januartags 1992 unweit seines Zuhauses im mecklenburgischen Wechtershagen. Die Kaufhalle sollte der elfjährige Junge nie erreichen. Eine großangelegte Suche nimmt ihren Lauf. Unzählige Zeugen werden befragt, eine Hundestaffel kommt zum Einsatz. Hauptkommissar Arno Groth und seine Kollegen schwärmen in und um die Plattenbausiedlung auf dem Mönkeberg aus – ein Viertel aus hochaufragenden Mehrfamilienhäuser, wie es viele in der einstigen DDR gegeben hat und noch immer gibt.

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Carl Frode Tiller – „Halt“

„(…) alles floss zusammen, löste sich auf und floss wieder zusammen.“

Johannes ist gerade mal zwölf, als er durch einen Unfall plötzlich aus dem Leben gerissen wird. Sein tragischer Tod lassen seine Eltern Elisabet und Sakarias in eine tiefe Trauer stürzen, die auch ihre Ehe beendet. Sie trennen sich. An Heiligabend kommen sie jedoch zusammen, um das Grab ihres Sohnes zu besuchen. Auch den Abend verbringen sie gemeinsam – und sie sind dabei nicht allein.

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Dirk Gieselmann – „Der Inselmann“

„Wo hört die Suche auf, wo beginnt die Heimkehr?“

Sie warten und warten. Fast glauben sie, das Ufer am See ist das Ende ihres Wegs, ihrer Flucht. Sie wollen auf den See, auf die Insel. Hans und seine Eltern, die der Stadt und dem Haus den Rücken gekehrt haben, wenige Tage vor dem Weihnachtsfest. Dann kommt er doch: der Fährmann mit dem Kahn, der die Familie Roleder mit ihrem Hab und Gut auf die Insel hinübersetzt. Für Hans wird das Eiland nur für kurze Zeit eine Idylle sein. In seinem Debütroman „Der Inselmann“ erzählt Dirk Gieselmann dessen traurige Geschichte.  „Dirk Gieselmann – „Der Inselmann““ weiterlesen

Backlist #19 – Tomas Bannerhed „Die Raben“

„Hier sein. Gehen, sehen, fühlen, lauschen.“

Die Literatur Skandinaviens verbinde ich sehr oft mit eindrücklichen Naturbeschreibungen. Schließlich haben die nordischen Länder beeindruckende Landschaften zu bieten. Und die  Literatur dieser Regionen verbindet noch eine weitere nicht minder markante Eigenschaft: Sie gilt oft als düster, melancholisch. Beide Seiten verbindet auch der Schwede Tomas Bannerhed in seinem preisgekrönten Debüt „Die Raben“. Der Roman führt in die 70er-Jahre und erzählt die Geschichte von Klas, einem elfjährigen Jungen, der mit seinen Eltern und dem jüngeren Bruder Goran auf einem Hof lebt, der durch verschiedene Umstände in seiner Existenz bedroht ist.

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Verena Güntner – „Power“

„Die  Realität ist echt ein krass unrealistisches Konstrukt.“ 

Power ist weg. Der wuschelige, Jäckchen tragende Hund der Hitschke ist spurlos verschwunden. Für die ältere Frau brechen traurige, einsame Tage an. Einzig Kerze will ihr helfen und begibt sich auf die Suche nach dem geliebten Vierbeiner. Doch was wie ein Akt nachbarschaftlicher Hilfe beginnt, führt ein Dorf in einen Ausnahmezustand, in dem Hilflosigkeit und Hass die Oberhand gewinnen. Mit „Power“ hat Verena Güntner einen Roman mit einer eigenwilligen Heldin und einer erstaunlichen Dynamik geschrieben, der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war. „Verena Güntner – „Power““ weiterlesen

Vermisst – Jon McGregor „Speicher 13“

„Nichts, was sagen könnte, schien das Richtige zu sein.“

Es könnte so ein beschaulicher Ort sein. Landschaftlich reizvoll, umgeben von Bergen, einem Moor und mehreren Speicherseen, laufen die Uhren in dem mittelenglischen Dorf im eher ruhigen Takt – gezeichnet vom Alltag und dem eher unauffälligen Leben seiner Einwohner, nur durchbrochen vom Erscheinen einiger Touristen, die dann und wann in der Landschaft des Nationalparks Erholung suchen. Wie die Shaws, deren 13-jährige Tochter Rebecca jedoch eines Tages spurlos verschwindet. Ihre Eltern stehen unter Schock, das Ereignis macht schnell die Runde, die Polizei nimmt die Ermittlungen auf. Wie das Leben in dem Ort weitergeht und noch viel mehr, erzählt Jon McGregor in seinem aktuellen Werk „Speicher 13“, das nur auf den ersten Blick als ein Kriminalroman erscheint und das im vergangenen Jahr für den renommierten Booker Prize nominiert war.  „Vermisst – Jon McGregor „Speicher 13““ weiterlesen