Burkhard Spinnen & Charles Wolkenstein – „Erdrutsch“

„Die Leute wissen, dass es so nicht weitergehen kann, aber sie ändern trotzdem nichts.“

Was für ein verrückter Vogel! Auf einem Steilhang steht ein Mann, der kein Wort sagt, nur Laute eines Eichelhähers von sich gibt und sich merkwürdig verhält. Es ist ein Oktobertag, als der Bergsteiger und Hüttenbetreiber Aurelio Campanna oberhalb des Comer Sees diese bizarre Begegnung macht. Er ruft kurzerhand die Bergrettung. Wenig später stürzt der Hang in die Tiefe. Und dies ist erst der Auftakt einer Reihe weiterer Katastrophen in den Alpen. Nicht jede läuft so glimpflich ab wie diese. Später gibt es Tote an anderen Orten und nahezu in allen Alpenländern. Und immer haben Vögel vor dem Unheil gewarnt. 

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Sylvain Tesson – „Weiß“

„Der Schnee diktiert der Erde die Gedanken des Himmels.“

Er ist von Sizilien nach Korfu auf den Spuren des Odysseus gesegelt, mit dem Motorrad von Moskau nach Paris gefahren. Er lebte in einer Hütte in den sibirischen Wäldern und suchte den Schneeleopard im tibetischen Hochland. Der Franzose Sylvain Tesson liebt extreme Reisen, extreme Ziele. Und er schreibt darüber. Seine neueste Tour begann nahezu vor seiner Haustür und führt in eine auf den ersten Blick bekannte Welt: Doch die mächtigen Berge der Alpen erlebte er auf eine ganz andere Weise als die meisten von uns.

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Toine Heijmans – „Der unendliche Gipfel“

„Hier oben zu sein, hat keine Bedeutung – das zu begreifen, ist das Schwierigste.“

Was treibt Menschen an, die höchsten Gipfel unserer Erde zu besteigen? Trotz der Strapazen, trotz der Gefahren? Nicht wenige haben ihre (Sehn)sucht nach den Bergen mit ihrem Leben bezahlt. Über eine spezielle Männerfreundschaft, die Berge und das Bergsteigen hat der Niederländer Toine Heijmans einen großartigen Roman geschrieben. „Der unendliche Gipfel“ erteilt dem Leser einige Lektionen – zur Geschichte des Kletterns und in Sachen Demut.

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Allein? – Céline Minard „Das große Spiel“

„Die Elemente sind maßlos.“

Einsamkeit oder Gemeinschaft? Welcher Zustand, welche Lebensform entspricht mehr dem Wesen des Menschen? Empfinden wir es nicht als lästig, in überfüllten Supermärkten einkaufen zu gehen, in der U-Bahn zu stehen Rücken an Rücken, nur wenige Zentimeter als Komfortzone zwischen den nächsten „Nachbarn“ auf beiden Seiten  am Strand zu haben? Aber war Robinson nicht überglücklich, als er auf seinen, wenn auch ungleichen Vertrauen Freitag stieß? In dem neuen eindrücklichen Roman von Céline Minard „Das große Spiel“ sucht eine Frau die Abgeschiedenheit der Berge der Alpen auf.

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Wie die Jahre ziehen – Robert Seethaler "Ein ganzes Leben"

„Der Mensch ist oft allein in dieser Welt.“

Woher er kommt, das weiß er nicht mehr. Auch sein richtiges Geburtsdatum ist nicht bekannt. Als Kleinkind wird Andreas Egger vom Bauer Kranzstocker aufgenommen (und ziemlich oft mit der Haselnuss-Gerte verdroschen). Seine Mutter stirbt an der Schwindsucht, sein eigenes Leben nimmt seinen Lauf inmitten der einzigartigen Bergwelt der Alpen. Und die wird er im Laufe seiner sieben Lebensjahrzehnte nur einmal verlassen – um in den Krieg zu ziehen. Erst einige Jahre später kehrt er zurück nach Krieg und Kriegsgefangenschaft. Aber er lebt, viele andere nicht. „Wie die Jahre ziehen – Robert Seethaler "Ein ganzes Leben"“ weiterlesen