Erling Kagge – „Mein Nordpol“

„Bei minus fünfzig Grad gibt es nur einen Gedanken: Es ist kalt.“

Manch große Geschichte beginnt mit einem Geschenk. Erling Kagge ist sieben, als er von seinen Eltern einen Globus zum Geburtstag erhält. Mehr als die Ozeane, Meere und Kontinente faszinierte ihn ein winziger Punkt auf der Weltkugel: der Nordpol. 20 Jahre später erreichte der Norweger mit seinem Landsmann, dem Polarforscher Børge Ousland, den nördlichsten Punkt der Erde. Über seine Reise, aber auch die Geschichte früherer Polarexpeditionen und die Faszination des „ewigen“ Eises hat er ein großartiges Buch geschrieben.

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Berit Glanz – „Unter weitem Himmel“

„Gott hat die Welt erschaffen, aber der Teufel schuf Island.“ 

Mit seinem mächtigen und tonnenschweren Leib zieht er durch das Eismeer und verbindet Zeiten. Bis zu 500 Jahre alt kann ein Grönlandhai, der Methusalem des Meeres, werden. In dem neuen Roman „Unter weitem Himmel“ von Berit Glanz verknüpft er als tierischer Protagonist zwei Zeiten – und zwei Liebespaare.

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Ingeborg Arvola – „Der Aufbruch“

„Warum sprechen Fischer so sehnsüchtig vom Horizont?“

Das Land ist kalt und karg – und trotzdem Ziel Tausender. Im 19. Jahrhundert zog es unzählige Männer, Frauen, ganze Familien von Finnland nach Nordnorwegen. Schon ihre Ahnen hatten zuvor die selben Pfade genommen – mit dem Wunsch auf ein besseres Leben. Die Norwegerin Ingeborg Arvola erzählt in ihrem preisgekrönten Roman „Der Aufbruch“ ihre Geschichte, die zugleich die ihrer Familie ist.

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Erika Fatland – „Seefahrer“

„Im portugiesischen Imperium ist die Sonne niemals untergegangen.“

Sie hat die Himalaya-Region bereist und eine Handvoll einstige südliche Sowjetrepubliken. Sie hat die unendlich lange Grenze Russlands erkundet. Und immer hat sie auch darüber geschrieben: Erika Fatlands Bücher verbinden auf einzigartige Weise Geschichte mit Gegenwart, erzählen von nahen wie fernen Ländern, ihrer Kultur und ihren Menschen. Zwischen Januar 2022 und Januar 2024 reiste die norwegische Sozialanthropologin und mehrfach preisgekrönte Autorin auf den Spuren des einstigen portugiesischen Imperiums – und nahezu um die ganze Welt. „Erika Fatland – „Seefahrer““ weiterlesen

Tore Renberg – „Die Lungenschwimmprobe“

„Für einen Fall wie diesen waren die Zeiten miserabel.“

Nach einem tragischen Ereignis wird oft eine bekannte Floskel verwendet: Man sei zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Im Fall von Anna Voigt trifft es zu, wenngleich die junge Frau gleich zwei Tragödien erfährt: Die 15-Jährige bringt ein totes Kind zur Welt – und wird wegen Kindesmord angeklagt, was zu ihren Lebzeiten meist den sicheren Tod bedeutet. Die Untersuchungsmethode, die sie entlasten kann, gibt es schon. Aber es braucht viele Jahre bis die sogenannte Lungenschwimmprobe des Zeitzer Stadtarztes  Johannes Schreyer (1631-1694) anerkannt werden sollte. „Tore Renberg – „Die Lungenschwimmprobe““ weiterlesen

Iida Turpeinen – „Das Wesen des Lebens“

„Die Natur ändert ihre Gesetze nicht.“ 

Sie erschien vor Millionen von Jahren auf der Erde. Und verschwand von ihr in nur kurzer Zeit durch des Menschen Hand. Ein Pelztierjäger erschlug das letzte Exemplar der Stellerschen Seekuh in der zweiten Hälfe des 18. Jahrhunderts nahe der Beringinsel (früher Awatscha-Insel). Benannt wurde sie nach dem deutschen Arzt und Naturwissenschaftler Georg Wilhelm Steller (1709-1746), der das Tier während der Großen Nordischen Expedition sah und wissenschaftlich beschrieb. Seine Geschichte und die anderer Menschen, deren Leben mit den sanften Riesen verbunden sind, erzählt die finnische Autorin Iida Turpeinen in ihrem großartigen Roman „Das Wesen des Lebens“.  

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