Blut – Jo Nesbø „Durst“

Es ist der Herbst des Jo Nesbø. In den deutschen Kinos läuft aktuell die Verfilmung seines Romans „Schneemann“, da liegt auch schon der neue Fall des charismatischen Ermittlers Harry Hole in den Auslagen der Buchläden. „Durst“ heißt das neue Buch, das dem Leser die Abgründe des Menschen, von Mörder wie Ermittler gleichermaßen, aufzeigt. Denn wer Hole kennt, weiß um seinen gebrochenen Charakter. Auf der einen Seite erfolgreich hat der Ermittler mit seiner Alkoholsucht, seinem dunklen Wesen und seiner extremen Arbeitswut zu kämpfen. „Blut – Jo Nesbø „Durst““ weiterlesen

Verräter – Gard Sveen „Der letzte Pilger“

„Zufälle sind nicht anderes als Schicksal. und das Schicksal ist nicht mehr als eine Aneinanderreihung von Zufällen.“ 

Er galt als Kriegsheld, war erfolgreicher Immobilienhändler, einst sogar Handelsminister seines Landes. An einem Junitag wird Carl Oscar Krogh ermordet aufgefunden, seine mit unzähligen Messerstichen versehene Leiche lässt sogar eingefleischte Kriminalisten das Blut in den Adern gefrieren. Selbst Kommissar Tommy Bergmann sucht vorsorglich die Toilette des Hauses auf. Wer trachtete dem einstigen heroischen Widerstandskämpfer nach dem Leben? Bergmann stößt bei seinen Ermittlungen nicht nur auf Rätsel der Vergangenheit. Er ist sich auch sicher, dass der Fund dreier Skelette, die wenige Tage zuvor in der Nordmarka entdeckt worden waren, mit diesem Mord zu tun haben. „Verräter – Gard Sveen „Der letzte Pilger““ weiterlesen

Blätterrascheln – Blick in die Herbstvorschauen

Ich muss gestehen: Meine Leseliste, erstellt nach einem Blick in die Frühjahrsvorschauen, habe ich nur ankratzen können. Viele Titel warten noch auf ihre Lektüre, und schon geben die Verlage die Programme für den kommenden Herbst und Winter heraus. Ergo: Die Wunschliste wird immer länger. Hier sind einige Titel, die mich neugierig machen oder deren Verfasser ich kenne und sehr schätze.  „Blätterrascheln – Blick in die Herbstvorschauen“ weiterlesen

Geschärfte Sinne – Andreas Pflüger „Endgültig“

„Jeder hat sein Leben, hält es fest, nimmt es für selbstverständlich. Die Wenigsten wissen, dass es das nicht ist.“

Als ein Einsatz verheerend endet, ahnt sie nicht, dass dies erst der Beginn eines Kampfes auf Leben und Tod ist. Der Fall rund um ein gestohlenes Gemälde von Marc Chagall führt Jenny Aaron und Niko Kvist, zwei verdeckte Ermittler einer deutschen Polizei-Eliteeinheit, nach Barcelona. Während der vereinbarten Übergabe werden beide lebensbedrohlich verletzt. Seitdem hat Aaron ihr Augenlicht verloren. Trotzdem bleibt sie der Polizei als Vernehmungsspezialistin erhalten und gerät fünf Jahre nach dem Fiasko in der katalanischen Metropole erneut in einen gefährlichen Strudel der Gewalt.  „Geschärfte Sinne – Andreas Pflüger „Endgültig““ weiterlesen

Tod im Park – Friedrich Ani „Der namenlose Tag“

„Manche Menschen wollen nicht erkannt werden; wir sitzen ihnen gegenüber und glauben, sie zu kennen, aber wir sehen nur das, was sie anhaben, und hören nur das, was sie sagen, wir haben keine Ahnung, wie sie nackt aussehen oder ob sie weinen, wenn sie allein sind. Wir lassen uns nur allzu gern täuschen; vielleicht, weil wir sonst nicht weiterleben könnten vor lauter Hilflosigkeit.“

Die Vergangenheit holt Jakob Franck ein. Zwei Monate, nachdem der Kommissar in den Ruhestand gegangen ist, erhält er einen Anruf von Ludwig Winther. Seine Tochter wurde vor 20 Jahren an einem 14. Februar erhängt an einem Baum im Park gefunden. Damals hatte Franck die Todesbotschaft der Mutter überbracht. Die Polizei ging in ihren Ermittlungen von Suizid aus. Der Vater glaubt an Mord. Franck beginnt, den Fall neu aufzurollen und stößt in die Abgründe der menschlichen Seele vor.  „Tod im Park – Friedrich Ani „Der namenlose Tag““ weiterlesen

Beschützerinstinkt – Derek B. Miller "Ein seltsamer Ort zum Sterben"

„Seine Erinnerungen wurden mit dem Alter einfach immer lebendiger. Die Zeit verstrich auf eine neue Art. Wenn man keine Zukunft mehr hat, besinnt sich der Geist auf sich selbst. Das war keine Demenz. Es war die einzige rationale Antwort auf das Unvermeidliche.“ 

Das Leben liegt nahezu hinter ihm. Doch noch einmal wagt das Schicksal Sheldon heraus – mit einem gewaltigen Satz auf die andere Hälfte der Weltkugel geht es für ihn von New York nach Norwegen, wo seine Enkelin Rhea, verheiratet mit einem Norweger, mittlerweile lebt. Sheldons Frau ist zuvor gestorben, ihr gemeinsamer Sohn schon längst tot. Im Vietnam-Krieg hat er als Soldat sein Leben gelassen, angetrieben von den Ermunterungen seines Vaters. Jetzt könnte der kauzige Amerikaner seinen Ruhestand in einem der reichsten Länder der Welt verbringen, Norwegisch lernen, frischen Fisch genießen. „Beschützerinstinkt – Derek B. Miller "Ein seltsamer Ort zum Sterben"“ weiterlesen