Was ist „MyPoolitzer“? – Gespräch mit Gründer Tilo Gehrke

Mit „MyPoolitzer“ hat sich in Berlin ein Unternehmen gegründet, das Autoren und Verlage zusammenbringen will. „Bist Du der nächste Jonathan Franzen?“ heißt es auf der Internetseite. Mit Gründer Tilo Gehrke sprach Zeichen & Zeiten über Ziele und die Rolle, die das Unternehmen innerhalb der Buchbranche einnehmen will.

Wie ist die Idee zur Plattform „MyPoolitzer“ entstanden?

Tilo Gehrke: Mein alter Schulfreund hatte Schwierigkeiten, sein Erstlingswerk bei einem Verlag zu platzieren. Zum einen war das ein Zugangsproblem, zum anderen lag es am mangelnden Selbstvermarktungstalent des Autors. Viele Autoren sind ja eher leise Menschen, die ihre Kraft dem Schreiben und nicht dem Marktwettstreit widmen möchten. „Was ist „MyPoolitzer“? – Gespräch mit Gründer Tilo Gehrke“ weiterlesen

Norwegens „Bragepris“

In der Reihe „And the winner is…- Literaturpreise“ soll es nach dem Auftakt mit einem Beitrag über den Literaturpreis des nordischen Rates mit dieser zweiten Folge weitergehen. Und wir reisen an dieser Stelle noch einmal nach Skandinavien. Nicht nur, weil Nordeuropa bekanntlich sehr eng mit Literatur verbunden ist und die Nordeuropäer als sehr lesefreudig gelten, sondern auch um die Gelegenheit zu nutzen, um auf die Literatur jener Länder hinzuweisen. Konkret geht es mit dem „Brageprisen“, dem „Brage-Preis“, nach Norwegen.  „Norwegens „Bragepris““ weiterlesen

Literaturpreis des Nordischen Rates

Literaturpreise sind nicht nur Würdigung eines Autors. Sie sind auch öffentlichkeitswirksam. Leser schauen nicht nur auf Bestsellerlisten oder richten sich nach Lektürevorschlägen aus den Medien und dem eigenen Umfeld. Der Gewinner aus einer Auswahl von  Titeln erhält mehr Aufmerksamkeit: Verlage reagieren mit Sonderausgaben, einer erhöhten Auflage, den bekannten Verweisen auf dem Umschlag des Bandes, Leser hingegen oft mit dem Kauf. In loser Folge sollen auf diesem Blog bekannte Literaturpreise vorgestellt werden. Den Anfang macht der Literaturpreis des Nordischen Rates – der Liebe zur skandinavischen Literatur wegen. „Literaturpreis des Nordischen Rates“ weiterlesen

Frühlingserwachen – Ein Blick in die Verlagsvorschauen

Das Leben besteht bekanntlich aus Entscheidungen. Manchmal muss eine von zwei Möglichkeiten gewählt werden. Schwieriger wird es, wenn mehrere bestehen. Ob in Lebensphasen oder konkreten Situationen. Bücherfans stehen immer wieder vor der Frage, welches Buch lese ich als nächstes, welche Bücher kaufe ich – angestachelt von Rezensionen in den Medien, Lesetipps von Freunden, Bücherbergen in den Buchhandlungen. Vor allem zweimal im Jahr scheint das Meer aus Möglichkeiten sich zu einem Ozean auszudehnen, in denen Bibliophile jedoch mit Begeisterung hineinspringen. Im Frühjahr und Herbst ist Hochkonjunktur  für Neuerscheinungen, die mit Verlagsvorschauen angekündigt werden. „Frühlingserwachen – Ein Blick in die Verlagsvorschauen“ weiterlesen

Von Ost nach Ost – Christa Wolf „Moskauer Tagebücher“

„Vielleicht leben wir zwischen diesen Bergen, beginnen zu ahnen, daß wir immer im Tal sein werden, beginnen darunter zu leiden, können uns aber aus eigener Kraft nicht aufschwingen.“

Das  Land und ihre Menschen ließen sie zeitlebens nicht los. Zehnmal reiste Christa Wolf (1929 – 2011) in die Sowjetunion; zuerst 1957 als junge Journalistin und Autorin, zuletzt 1989 als die Wende dem Sozialismus ein Ende setzte. Über ihre Reisen geben ihre Tagebücher Auskunft, die mehr sind als nur Einträge ihres eigenen Tuns. In ihren Texten, die sie nie als literarisch empfand und nun  von ihrem Mann Gerhard Wolf herausgegeben wurden, beschreibt sie das Land und das Leben, die Sorgen und Nöte der Menschen.  „Von Ost nach Ost – Christa Wolf „Moskauer Tagebücher““ weiterlesen

Biografie eines Autors – Lars Saabye Christensen „Der Sommer, in dem meine Mutter zum Mond fliegen wollte“

„Mein Herz war eine Schreibmaschine! Ich bemerkte meine blassen Knie und die Scharten in meinem Kopf, die diese Stille, die nur vom Tastenschlag des Herzens unterbrochen wurde, in die Schlucht hinausschrie. Ich wollte nicht auf mich selbst aufmerksam werden. Ich wollte in die andere Richtung, weg, so weit wie möglich weg von mir selbst.“

Fängt alles mit einem Spruch in einem Poesiealbum an? Oder mit einem Liebesgedicht? Womöglich sind es auch die ersten eigenen Zeilen eines etwas ungewöhnlichen Aufsatzes. Wo ist der Beginn eines Schriftstellerlebens? Christian fühlt diese Berufung bereits mit 15 Jahren, als die norwegische Frauenzeitschrift „Kvinner og klær“ (Frauen und Mode) eines seiner Gedichte veröffentlichen will. Für den Jungen soll dieser Sommer im Jahr 1969 ein außergewöhnlicher werden. Nicht nur erfährt Christian, dass sein Schreiben erfolgversprechend scheint. Während der Ferien auf der Insel Nesodden verliebt er sich zum ersten Mal, sein Vater bricht sich ein Bein. Und die Welt schaut gen Himmel. Denn die Menschen betreten zum ersten Mal den Mond.  „Biografie eines Autors – Lars Saabye Christensen „Der Sommer, in dem meine Mutter zum Mond fliegen wollte““ weiterlesen

Tickets, Laufschuhe und ein Nacht-Wunsch – Vorfreude auf die Leipziger Buchmesse

Die Leipziger Buchmesse 2015 wirft ihre Schatten voraus und Post in meinen Briefkasten. Nach dem ersten Schreiben nebst meinem „Patenkind“, dem dritten Band der herausragenden Kafka-Biografie von Reiner Stach, gab es nun für alle Blogger-Paten die Tickets für die feierliche Eröffnung im Gewandhaus sowie für die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse. Und langsam macht sich neben der Vorfreude ein gewisses Kribbeln breit. Solche besonderen Ereignisse ähneln Traum-Reisen, die man sich seit Jahren wünscht und unvergesslich bleiben werden. Natürlich werde ich keinen Koffer packen und keinen Sonderzug nehmen, um in einen Flieger zu steigen. Leipzig ist für mich nicht weit und nur etwas mehr als eine Autostunde entfernt. „Tickets, Laufschuhe und ein Nacht-Wunsch – Vorfreude auf die Leipziger Buchmesse“ weiterlesen