Lesen und Lernen am Fjord – Zu Besuch in der Deichman-Bibliothek in Oslo

Das erste Ziel einer Reise ist meistens ein besonderes. Nach der Ankunft und dem Check-in im Hotel führen mich meine Wege in Oslo zum Ann-Cath. Vestlys plass. Den Fjord und das spektakuläre Opern-Gebäude im Rücken betrete ich die neue Deichman-Bibliothek. Durch die gläserne Fassade schimmert warm das Licht. Bereits am Nachmittag setzt Anfang Dezember die Dämmerung ein. Schnell stellen sich ein Gefühl und ein besonderer Gedanke ein: Diesen Ort möchtest du am liebsten nicht mehr verlassen. Im Juni 2020 eröffnet, legt die Einrichtung in Sachen Bibliothekswesen in Europa die Messlatte hoch. 2021 wurde sie von der International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA) zur „Public Library of the Year“ gekürt. Weshalb wird nur nach wenigen Minuten klar.      „Lesen und Lernen am Fjord – Zu Besuch in der Deichman-Bibliothek in Oslo“ weiterlesen

Tarjei Vesaas – „Die Vögel“

„Merkwürdig, wird man vielleicht erst klug, wenn es zu spät ist?“

Ein Haus auf dem Berg mit Blick auf das Meer, drumherum dichter Wald. Der Himmel ist klar und wolkenlos. Vor dem Haus sitzt Hege – und strickt. Es ist eine stille und ruhige Szene, die aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Wie viele andere Szenen auch aus dem mit dem Originaltitel „Fuglane“ 1957 erschienenen Roman „Die Vögel“, dem bekanntesten Werk des Norwegers Tarje Vesaas (1897 – 1970), das nun in einer deutschen Neuübersetzung entdeckt werden kann und sollte. Denn dieser Roman ist anders und sehr speziell – wie es auch der Held der Geschichte ist.      

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„Der Norden hat mich dann nie wieder losgelassen“ – Ein Interview mit Übersetzer Andreas Donat

Die Norwegerin Hanne Ørstavik zählt zu den bedeutendsten Autorinnen ihres Landes. 2004 erhielt sie für ihren Roman „Presten“ („Die Pastorin“) den renommierten Brageprisen. Ihre Werke erscheinen in deutscher Übertragung im Karl-Rauch-Verlag – in der Übersetzung von Andreas Donat. In einem Interview spricht der österreichische Übersetzer und Pianist über das Besondere an Ørstaviks Romanen und der norwegischen Sprache.

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Abenteuer Olavsweg – Ein Interview mit Stefanie Jarantowski

Pilgern ist Trend, schon seit Jahren. Der Bestseller „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling hat ein Pilger-Fieber entfacht, das vor allem den Blick richtet auf den berühmten Jakobsweg. Dabei gibt es andere historische Strecken, die es lohnen, erwandert  und entdeckt zu werden. Hoch oben im Norden befindet sich der Olavsweg. Eine seiner Routen führt von Oslo nach Trondheim. Im vergangenen Jahr packten Stefanie Jarantowski und ihr Mann Stephan J. Schmidt ihre Rucksäcke und reisten nach Norwegen; ein Reisebericht entstand. Mit der Berlinerin sprach Zeichen & Zeiten. „Abenteuer Olavsweg – Ein Interview mit Stefanie Jarantowski“ weiterlesen

Literaturpreis des Nordischen Rates

Literaturpreise sind nicht nur Würdigung eines Autors. Sie sind auch öffentlichkeitswirksam. Leser schauen nicht nur auf Bestsellerlisten oder richten sich nach Lektürevorschlägen aus den Medien und dem eigenen Umfeld. Der Gewinner aus einer Auswahl von  Titeln erhält mehr Aufmerksamkeit: Verlage reagieren mit Sonderausgaben, einer erhöhten Auflage, den bekannten Verweisen auf dem Umschlag des Bandes, Leser hingegen oft mit dem Kauf. In loser Folge sollen auf diesem Blog bekannte Literaturpreise vorgestellt werden. Den Anfang macht der Literaturpreis des Nordischen Rates – der Liebe zur skandinavischen Literatur wegen. „Literaturpreis des Nordischen Rates“ weiterlesen

Lockruf des Nordens – Simon Michalowicz „Norwegen der Länge nach“

„Alles strahlt in den prächtigsten Rot- und Gelbtönen, die glasklaren Bäche schimmern grünlich blau, und die Sonne strahlt jeden Tag mit mir um die Wette. Es ist eine Gnade, gerade jetzt hier zu sein.“

Wenn Kollegen und Freunde über ihren Urlaub unter Palmen oder an den Stränden des Südens berichten, lässt mich das kalt. Mein Herz schlägt für den Norden, schon seit vielen Jahren. Genauer ist Norwegen zu meiner Seelenheimat geworden. Nicht nur durch zahlreiche Reisen, zuletzt eine Wintertour auf der MS Polarlys der Hurtigruten-Flotte. Vor allem hat mich meine Familie, genauer gesagt meine Großmutter geprägt, die aus Norwegen stammt. Leider habe ich sie nie kennenlernen dürfen, da sie einige Jahre vor meiner Geburt gestorben ist. Aber sie war sicherlich auch der Grund, dass ich nach meinem Abitur zehn Monate als Au-pair auf der kleinen Insel Runde verbrachte. Wenn ich heute Fotos, Filme oder Bücher über das Land sehe oder lese, fühle ich ein gewisses Heimweh. Hjemlengsel nennen es die Norweger. So ist es mir nun auch bei der Lektüre von Simon Michalowicz‘ Reisebericht „Norwegen der Länge nach“ ergangen. „Lockruf des Nordens – Simon Michalowicz „Norwegen der Länge nach““ weiterlesen