„Der Norden hat mich dann nie wieder losgelassen“ – Ein Interview mit Übersetzer Andreas Donat

Die Norwegerin Hanne Ørstavik zählt zu den bedeutendsten Autorinnen ihres Landes. 2004 erhielt sie für ihren Roman „Presten“ („Die Pastorin“) den renommierten Brageprisen. Ihre Werke erscheinen in deutscher Übertragung im Karl-Rauch-Verlag – in der Übersetzung von Andreas Donat. In einem Interview spricht der österreichische Übersetzer und Pianist über das Besondere an Ørstaviks Romanen und der norwegischen Sprache.

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Richard Wagamese – „Das weite Herz des Landes“

„Sein Leben war auf die Geschichten verschwommener Geister gebaut.“

Die Gastland-Auftritte auf den Buchmessen Frankfurt und Leipzig ermöglichen es uns, in die Literatur eines Landes einzutauchen, bekannte wie unbekannte Autoren und ihre Werke kennen- und schätzen zu lernen. Das nordamerikanische Land Kanada wird coronabedingt nach der diesjährigen Frankfurter Online-Ausgabe im kommenden Jahr in der Main-Metropole erneut im Mittelpunkt stehen; hoffentlich in voller Präsenz mit vielen Gästen. Wer an Kanada, den zweitgrößten Staat der Erde, denkt, wird wohl atemberaubende Landschaften und menschenleere Wildnis vor Augen haben, die auch die Kulisse des großen Romans „Das weite Herz des Landes“ des Kanadiers Richard Wagamese bilden. „Richard Wagamese – „Das weite Herz des Landes““ weiterlesen

Michael Crummey – „Sweetland“

„Und er begann den Fuchs als seine Gesellschaft auf der Insel zu betrachten.“

Wer sich mit der Geschichte Neufundlands und der umliegender, spärlich besiedelter Inseln beschäftigt, stößt unweigerlich auf das Thema Umsiedlung. Mehrere Hundert Orte und Gemeinden im Nordosten Kanadas sind in den vergangenen Jahrzehnten aufgegeben worden – auch bewusst durch die Politik gelenkt, die Anreize setzte, dass Menschen ihre Heimat verlassen und somit Geld für die flächendeckende Strom- und Wasserversorgung, Schulen sowie den Fährbetrieb eingespart werden konnte. Von einer dieser Inseln und ihrer nur noch wenigen Bewohnern erzählt der kanadische Autor Michael Crummey in seinem Roman „Sweetland“. „Michael Crummey – „Sweetland““ weiterlesen

Norwegen, Frankfurt og Signe – ein etwas anderer Blick auf die Buchmesse

Wenn ich über Norwegen und die diesjährige Frankfurter Buchmesse schreibe, komme ich nicht herum, über die Fotos zu erzählen, die in meiner Wohnung an einer Wand hängen und vor denen ich oft stehe, um die Gesichter der Personen zu betrachten. Es sind Bilder in unterschiedlicher Größe und mit verschiedenen Rahmen, aber stets in Schwarz-Weiß. Einige zeigen Signe. Eine Frau, über die ich mehr und mehr nachdenke, deren Leben ein Teil von mir geworden ist, wie auch ihr Heimatland ein Teil von mir ist. „Norwegen, Frankfurt og Signe – ein etwas anderer Blick auf die Buchmesse“ weiterlesen

Der Herbst wird norsk – Blick in die Vorschauen I

Leser meines Blogs wissen, dass ich zweimal im Jahr einen Überblick über kommende Neuerscheinungen gebe. Einmal für das Frühjahr, einmal für den Herbst. Dieses Jahr wird es ein klein wenig anders sein. Denn für Freunde norwegischer Literatur ist 2019 bekanntlich ein großes Fest. Das skandinavische Land ist unter dem Motto „Der Traum in uns“ Gastland auf der Frankfurter Buchmesse vom 16. bis 20. Oktober. Mit Blick auf die Fülle an Veröffentlichungen und Veranstaltungen ziehe ich an dieser Stelle erst einmal mit großem Respekt vor allen den Hut, die dazu beitragen. Verlage, Autoren, Übersetzer, Buchhandlungen und den Mitarbeitern von Norla (Norwegian Literature Abroad), die den Gastauftritt initiieren und organisieren. „Der Herbst wird norsk – Blick in die Vorschauen I“ weiterlesen

Dagny Juel – „Flügel in Flammen“

„In der Seele großem dunklem Saal (…).“

Dagny Juel – Autorin, Femme fatale, Ehefrau, Mutter zweier Kinder. Viele Rollen hat die 1867 in Kongsvinger geborene Norwegerin in ihrem kurzen, durch einen tragischen Todesfall endenden Leben übernommen. Ihr Wirken und Schaffen als schreibend schöpferische Frau hat indes bis vor kurzem hinter ihrer Bedeutung in der berühmten skandinavisch-slawischen Berliner Boheme im ausgehenden 19. Jahrhundert gestanden. Nun versammelt der Band „Flügel in Flammen“ erstmals ihre gesammelten Werke in deutscher Übertragung und gibt auch dank eines Essays des Filmemachers und Autors Lars Brandt Einblicke in das Leben einer faszinierenden Persönlichkeit.

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„Det er den draumen me ber på“ – Norwegens Weg zum Ehrengast

Nach der Leipziger Buchmesse mit Tschechien als Ehrengast geht es nun in den Norden. Norwegen ist das Gastland in Frankfurt. Ein Blick in den Veranstaltungskalender der Frühjahrsmesse erweckte den Eindruck, dass die Skandinavier bereits volle Fahrt aufgenommen haben für ihren großen Auftritt im Oktober. Allein 18 norwegische Autoren waren zu 40 Veranstaltungen in der sächsischen Messestadt zu erleben. Das schon traditionelle Nordische Forum in Halle 4 war größer, da Norwegen auf der Buchmesse mit einem eigenen Stand präsent war. „„Det er den draumen me ber på“ – Norwegens Weg zum Ehrengast“ weiterlesen

„Det er den draumen me ber på“ – Norwegen Gastland 2019

Nur 5,2 Millionen Einwohner, dafür zwei Sprachen, drei Literaturnobelpreisträger und 438 Verlage: Norwegen ist das Gastland auf der Frankfurter Buchmesse im kommenden Jahr. Als Leser, der sehr eng mit dem Land und seiner Kultur verbunden ist, war es damals für mich eine große Freude zu erfahren, dass „Norge“ den Zuschlag erhält. Dabei soll nicht nur die vielfältige und reiche Literatur des skandinavischen Landes im Fokus stehen. Das Land der Fjorde kommt mit einer wichtigen politischen Botschaft auf die weltgrößte Buchmesse. „Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse zu sein, ist eine herausragende Chance für Norwegen. Unsere Autoren und Künstler können an einer globalen Diskussion über Kunst, Redefreiheit und unsere gemeinsame Zukunft teilnehmen, wofür die Frankfurter Buchmesse schon immer eine ausgezeichnete Plattform bot“, sagte Norwegens Kulturministerin Trine Skei Grande zur Präsentation; auch mit Blick auf die politischen Entwicklung in mehreren Ländern Europas. „„Det er den draumen me ber på“ – Norwegen Gastland 2019″ weiterlesen