Christine Wolter – „Die Alleinseglerin“

„Da lag das Boot, der Renommierkahn, das Prachtschiff, seine Tollheit.“

Neun Meter lang, zweieinhalb Meter breit. Eine kleine fahrende Insel zwischen Himmel und Wasser, in Bewegung versetzt dank der Kraft des Windes. Drache nennt sich das Segelboot, das Almut von ihrem Vater übernimmt. Was zuerst eine finanzielle wie seelische Last ist, wird später zu einem Sehnsuchtsort, an den sie in ihren Erinnerungen und Gedanken immer wieder zurückkehrt. Da ist sie bereits in Mailand, Tausende Kilometer von jenem brandenburgischen See entfernt, auf dem sie mit Freunden oder allein auf dem Drachen ihre Bahnen zog. Mit einer Neuausgabe holt der Ecco Verlag den einstigen DDR-Bestseller „Die Alleinseglerin“ von Christine Wolter aus der literarischen Versenkung. Eine großartige Wiederentdeckung aus vielerlei Gründen.

„Christine Wolter – „Die Alleinseglerin““ weiterlesen

Cornelius Pollmer – „Heut ist irgendwie ein komischer Tag“

„Was ist das Gegenteil von Instagram? Ungefähr jedes deutsche Gewerbegebiet.“

Fünf Bände, zwischen 1862 und 1889 erschienen, sind Grundlage für seine bekannten Romane „Effi Briest“ und „Der Stechlin“. Das verrät mir Wikipedia über das umfangreichste Werk Theodor Fontanes: „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Zugegeben: Mit Fontane habe ich mich trotz ausgeprägter Leselust schwer getan – die „Effi“ in der Schule, „Schach von Wuthenow“ im Studium (Pro Seminar Literaturwissenschaft bei einem Fontane-Kenner, die Durchfall-Quote bei der Prüfung lag bei 50 Prozent). Für den Lesekreis nahm ich mir jüngst „Frau Jenny Treibel“ vor – mit deutlich mehr Freude als in meiner Jugend. Vielleicht braucht es auch ein gewisses Alter, um Fontane zu schätzen. Man muss ihn ja nicht gleich lieben. „Cornelius Pollmer – „Heut ist irgendwie ein komischer Tag““ weiterlesen