Barbara Kingsolver – „Die Unbehausten“

„Die Welt zerfällt in zwei Lager: die Forscher und die Versüßer.“

Von der kleinsten Hütte bis zum prunkvollen Präsidentenpalast: Häuser erzählen immer wieder Geschichten. Von der Zeit, in der sie bestehen, von den Menschen, die ob kurz oder lang in ihnen wohnen. In ein schon etwas marodes Haus in New Jersey und in zwei Jahrhunderte führt die Amerikanerin Barbara Kingsolver in ihrem Roman „Die Unbehausten“, in dem die Vergangenheit einem vertrauter erscheint, als einem lieb ist.

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Susan Glaspell – „Die Rose im Sand“

„Wenn man gegen etwas kämpft, das größer ist als man selbst, erkennt man bloß, wie klein man ist.“

Während in Übersee die Kurzgeschichte als literarisches Genre beliebt und angesehen ist, hat es die kleine Schwester des Romans hierzulande sichtlich schwer beim Lesepublikum. Doch nach und nach scheint sie allmählich mehr und mehr Aufmerksamkeit zu erhalten. Oft auch in Verbindung mit Wiederentdeckungen, die in den vergangenen Jahren über den großen Ozean nach Europa geschwappt sind. Susan Glaspell (1876-1948) zählt zu den einst berühmten Autorinnen der USA. 1931 erhielt sie für ihr Stück „Allison’s House“ den renommierten Pulitzer-Preis verliehen.  „Susan Glaspell – „Die Rose im Sand““ weiterlesen

Joy Williams – „Stories“

„Wenn man erwachsen wird, fällt ein Schatten auf einen. Alles ist sonnig, und dann taucht über einem dieser verdammte Flügel oder irgend so was auf.“

Auf die literarischen Jahre der jüngeren Vergangenheit blickend, scheinen die USA für uns Europäer noch immer ein recht unbekanntes Land zu sein. Denn welch großartige (Wieder)-Entdeckungen sind doch zuletzt gemacht worden. Man meint, die herrliche Geschichte des süßen Breis als Vergleich zu bemühen oder vielleicht auch zu glauben, es gäbe ein schwarzes Loch, wo all die in Übersee (einst) bekannten und viel gelesenen Schriftsteller hineingefallen sind, um an der anderen Seite des Atlantiks nie aufzutauchen. Nun erscheint wieder ein Name, der „da drüben“ oft und viel und mit großer Bewunderung ausgesprochen wird, doch hierzulande selbst Kenner zwingt, die Suchmaschine zu benutzen: Joy Williams.  „Joy Williams – „Stories““ weiterlesen

Alba de Céspedes – „Das verbotene Notizbuch“

„Wann sind wir wahrhaftig wir selbst?“

Bereits mit dem Kauf überschreitet sie ganz bewusst eine Grenze. An einem Sonntag im November entdeckt Valeria beim Tabakhändler ein Notizbuch. Mit all ihren Überredungskünsten überzeugt sie ihn, ihr schließlich doch den schlichten Band auszuhändigen, obwohl er sonntags nur Tabak verkaufen darf, der letztlich in Form von Zigaretten auch das eigentliche Ansinnen Valerias war, das Haus an jenem Morgen zu verlassen. Das Notizbuch und das Schreiben verändern fortan das Leben der Ehefrau und zweifachen Mutter. Mit „Das verbotene Notizbuch“ hat die kubanisch-italienische Schriftstellerin Alba de Céspedes (1911-1997) einen zeitlosen Klassiker über eine Frau und das verzweifelte Ringen um Selbstbestimmung geschrieben, der in einer Neuübersetzung von Verena von Koskull nun wieder entdeckt werden kann.

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Kristina Gorcheva-Newberry – „Das Leben vor uns“

„Dieses Land ist zu alt und zu störrisch“, sagte meine Großmutter immer (…).“

Sie sind jung, ihr Leben liegt noch vor ihnen. Sie wollen frei sein, die Welt sehen. Doch Anja und ihre Freundin Milka leben in Moskau. Der spätere Umbruch mit Beginn der Ära Gorbatschow und die Folgen von Perestroika und Glasnost liegen noch in gewisser Ferne. Als Leonid Breschnew, der Generalsekretär der KPdSU, 1982 stirbt, sind sie 14 Jahre alt. Kaum einer kommt heraus aus diesem riesigen totalitären Reich namens Sowjetunion. Mit ihrem Debüt „Das Leben vor uns“ schreibt die russisch-amerikanische Autorin Kristina Gorcheva-Newberry über eine Jugend im Kommunismus und ein Land, das seine Kinder frisst. „Kristina Gorcheva-Newberry – „Das Leben vor uns““ weiterlesen

Julia Phillips – „Das Verschwinden der Erde“

„Die Welt war dazu da, dass die Menschen litten.“

Einst militärisches Sperrgebiet, heute Sehnsuchtsziel für Abenteuerlustige und vermutlich all jene, die eine Mischung aus Sibirien und Island suchen. Wenig ist wohl hierzulande über Kamtschatka bekannt, über jene Halbinsel mit ihren Vulkanen und Geysiren ganz im nordöstlichen Zipfel Russlands gelegen, umgeben vom Beringmeer und dem Nord-Pazifik. Man wird wohl lange suchen müssen, um sie als Schauplatz in der Literatur zu finden. Das ändert nun das eindrucksvolle Debüt „Das Verschwinden der Erde“ der Amerikanerin Julia Phillips. Darin bringt sie dem Leser die dünn-besiedelte Halbinsel mit ihren vielen Gesichtern und Geschichten näher. „Julia Phillips – „Das Verschwinden der Erde““ weiterlesen