Dirk Schümer – „Die schwarze Rose“

„Wer, dachte ich, hat je entschieden, wem ein Baum oder ein Stein, ein Acker oder ein Mensch gehört?“

Bereits in den ersten Jahren Millionen Mal verkauft, wenige Jahre nach seinem Erscheinen erfolgreich verfilmt, von der französischen Tageszeitung Le Monde zu einem der besten Bücher des 20. Jahrhunderts gekürt: „Der Name der Rose“, Umberto Ecos Debüt als Romanschriftsteller und zugleich Weltbestseller, 1980 in Italien erschienen, kennen sicherlich sehr viele; und wenn auch nur dem Namen nach. Eine Wiederbegegnung mit William von Baskerville, dem weisen Franziskaner-Mönch, beschert Dirk Schümer mit seinem Roman „Die schwarze Rose“, der ähnlich wie Ecos Klassiker von einem Meister und seinem Novizen sowie von einer Mordserie erzählt. Unterschiede zwischen beiden Büchern gibt es trotzdem.

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Sigrid Undset – Kristin Lavranstochter. Der Kranz

„Du solltest die Ehre auf meinen Hof bringen.“

In den ersten drei Jahrzehnten, in denen der Literaturnobelpreis ab 1901 verliehen wurde, ist die Liste der weiblichen Preisträger kurz und übersichtlich. Nur drei Frauen erhielten in jener Zeit die renommierte Auszeichnung: die Schwedin Selma Lagerlöf, die italienische Schriftstellerin Grazia Deledda – und die Norwegerin Sigrid Undset (1882 – 1949). Ihr wurde diese besondere Würde 1928 zuteil wegen der Schilderungen des mittelalterlichen Lebens in ihrer Heimat. Zwei Werke ragen dabei heraus: das mehrbändige Epos „Olav Audunssohn“ sowie der nicht minder umfangreiche und mehrteilige Roman „Kristin Lavranstochter“, der im Original zwischen 1920 und 1922 erschienen war und nun in einer Neu-Übersetzung wiederentdeckt werden kann.  „Sigrid Undset – Kristin Lavranstochter. Der Kranz“ weiterlesen

Stefan Hertmans – „Die Fremde“

„Hamutal kommt sich nichtig vor, alle sind sie nichtig, nicht mehr als Insekten in einer Nussschale im Meer (…).“

Nach seinem eindrucksvollen Roman „Krieg und Terpentin“ über den Ersten Weltkrieg und die Erlebnisse seines Großvaters holt Stefan Hertmans erneut die Vergangenheit in die Gegenwart. In seinem neuen Buch „Die Fremde“ geht er in der Zeit indes noch weiter zurück, um mehr als ein Jahrtausend in das Mittelalter. Anlass und Inspiration bieten ihm Monieux, ein Bergdorf in der Provence, in dem er seit Jahren lebt, sowie ein Dokument aus dem 11. Jahrhundert, das vor mehr als 120 Jahren in einer Synagoge in Kairo entdeckt wurde und heute in der Cairo Genizah Collection der Universität Cambridge zu finden ist.

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Didier Decoin „Das Ministerium der Gärten und Teiche“

„Es hat immer einen Sinn, weiter so zu handeln, wie man handeln muss.“

Es sind die tragischen Ereignisse in ihrer Plötzlichkeit, die uns an Glück und Gerechtigkeit im Leben zweifeln lassen; vielleicht sogar am Leben selbst. Aus diesem scheidet Katsuro – allerdings unfreiwillig. Der Karpfenfischer ertrinkt, dabei war das Wasser doch sein Element. Aber es soll auch Seemänner gegeben haben, die nicht schwimmen können. Katsuros Aufgabe war es schon seit Jahren, die Karpfen für die Tempelteiche der japanischen Kaiserstadt zu fangen. Nun ist es an Miyuki, seiner Frau, die letzten von ihm gefangenen Karpfen, die Symbolträger des Glücks, an ihren Bestimmungsort nach Heian-Kyo zu bringen. „Didier Decoin „Das Ministerium der Gärten und Teiche““ weiterlesen