Ian McEwan – „Was wir wissen können“

„Verlust gehört zum Wesen der Existenz.“ 

Großbritannien hat sich in einen Archipel verwandelt. New York versank in den Wassermassen des Atlantiks, Großrussland hat Deutschland einverleibt. Die Weltbevölkerung ist um die Hälfte geschrumpft – durch Kriege, Krisen, Katastrophen. Es ist ein beklemmendes Szenario, das der britische Schriftsteller Ian McEwan in seinem neuen eindrucksvollen Roman „Was wir wissen können“ beschreibt, in dem er in das Jahr 2119 sowie in die jüngere Vergangenheit führt. Die Literatur und eine illustre Runde verbinden dabei beide Zeiten.   

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Kaliane Bradley – „Das Ministerium der Zeit“

„Setze dein Narrativ als Kanon, und du hast der Zeit den Tod abgeluchst, solange sich Menschen an das Narrativ erinnern.“

Gibt es Parallelzeiten, eine Welt oder mehrere Welten neben unserer? Wissenschaftler und Philosophen diskutieren schon seit Längerem darüber – und über die Möglichkeit von Zeitreisen. Ein faszinierendes Thema, das sich immer wieder in Romanen wie auch Filmen finden lässt. Die britisch-kambodschanische Autorin Kaliane Bradley führt in ihrem Romandebüt „Das Ministerium der Zeit“ sowohl in die baldige Zukunft als auch in die Vergangenheit.

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Octavia E. Butler – „Die Parabel vom Sämann“

„Die Erde ist in furchtbarer Verfassung.“

Das Jahr 2024 liegt hinter uns. Mit all den dunklen und dramatischen Nachrichten und Entwicklungen, die Sorgen bereiten. Vor etwas mehr als drei Jahrzehnten erschien in den USA ein Roman, der einen Blick in die Zukunft, eben in das Jahr 2024, wirft. „Die Parabel vom Sämann“ von der US-amerikanischen Autorin Octavia E. Butler (1947-2006) ist eine beklemmende Dystopie, aus der so einiges mittlerweile Wirklichkeit wurde. Im Netz geht die Wendung „Octavia knew“ (übersetzt: „Octavia wusste“) viral. Der Titel zählt zu einer Reihe Klassikern wie Ray Bradbury, Margaret Atwood und George Orwell, deren Verkaufszahlen in den vergangenen Monaten sprunghaft gestiegen sind.

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„Beamen wird es nie geben“ – Ein Gespräch mit Science-Fiction-Autor Brandon Q. Morris

In den vergangenen Tagen las der Science-Fiction-Autor Matthias Matting, alias Brandon Q. Morris, an verschiedenen Orten, so auch in Berlin, Potsdam und Jena, aus seinen Romanen. In der „Arche Nebra“, dem Besucherzentrum zur Himmelsscheibe“, in Kleinwangen/Nebra stellte er seinen bereits 2022 erschienenen Roman „Die letzte Kosmonautin“ (Fischer Tor) vor. Ich habe mit ihm über seine Bücher, die Science-Fiction-Literatur, das Thema Raumfahrt und die Zukunft der Menschheit gesprochen.

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Sarah Brooks – „Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland“

„Keine Landschaft ist unschuldig.“

Es gibt Zugstrecken, die gelten als legendär. Die Transsibirische Eisenbahn gehört zweifellos dazu, wenn sie nicht sogar die Hitliste anführt. Auf einer Länge von mehr als 9.200 Kilometer erstrecken sich die Gleise von Moskau durch die Weiten Sibiriens bis an den Pazifik nach Wladiwostok. Sechs Tage dauert die Reise. Für den Transsibirien-Express, den die Helden des abenteuerlichen Debüts der Britin Sarah Brooks in Peking an einem Tag im Jahr 1899 besteigen, steht die Transsib „Modell“.

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Anthony McCarten – „Going Zero“

„Es gibt keine Geheimnisse mehr. Wir alle stehen heute nackt im grellen Scheinwerferlicht.“

Noch vor einigen Jahren recht naiv, wunderte ich mich über Online-Werbung. Ich hatte zu Hause an einem Abend nach einer neuen Waschmaschine gegoogelt. Tags darauf konnte ich mich vor Angeboten nicht retten, als ich im Büro das Internet öffnete. Überall schwirrten Anzeigen auf den Seiten, die ich aufrief. Zweifellos: Wir sind gläsern. Alles, was wir tun, was wir in das weltweite Netz hineintragen, wird gesammelt. Nicht nur Krimi-Serien zeigen uns, was mittlerweile Behörden an Daten selbst rein legal zusammentragen können. Weit beängstigender sind die Möglichkeiten und Wege der Tech-Konzerne. Ein erschreckendes Bild zeigt uns der Neuseeländer Anthony McCarten in seinem neuen Roman „Going Zero“ auf, wobei er das Thema der Überwachung mit einem weiteren größeren Problem auf beeindruckende Weise verknüpft.

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