Regina Nössler – „Die Putzhilfe“

„Die alte und die neue Arbeit. Von der geistigen Elite zum Putzen.“

Es ist ein Mittwochabend im November. Sie packt drei Koffer, schließt die Tür hinter sich zu, fährt mit dem Bus zum Bahnhof und steigt in den Zug nach Berlin. Franziska Oswald verlässt das Haus, die Stadt, ihren Mann. Ohne eine einzige Nachricht zu hinterlassen. Aus der Wissenschaftlerin mit einer vielversprechenden Zukunft wird eine Putzhilfe, die ihr Leben hinter sich lässt, den schicken Hosenanzug gegen robuste Kleidung tauscht und ein dunkles Geheimnis verbergen muss. Doch damit ist sie im preisgekrönten Thriller von Regina Nössler nicht allein. Denn nichts ist, wie es scheint, bis ein furioser Showdown alles für den faszinierten Leser aufklärt und die Teile der ganzen Story zusammenführt. „Regina Nössler – „Die Putzhilfe““ weiterlesen

Liz Moore – „Long Bright River“

„Die Welt verdunkelt sich an den Rändern.“ 

Philadelphia: Die für nordamerikanische Verhältnisse recht alte Stadt, die liebevoll Philly genannt wird, haben einst Bruce Springsteen und Elton John besungen. 1,6 Millionen Menschen leben in der Ostküsten-Metropole, die auch vom Wasser des breiten Delaware River geprägt wird. Doch wie es jeder Großstadt eigen ist – hinter glänzenden Hochhaus-Fassaden wartet das Dunkle, Armut, Schmutz und Kriminalität. Die amerikanische Autorin Liz Moore hat mit „Long Bright River“ einen eindrucksvollen weil komplexen Roman geschrieben, der sich verschiedenen Thematiken annimmt.

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Katrine Engberg „Blutmond“

„An manchen Tagen war die Menschheit ein Verein, in dem man nur ungern Mitglied war.“

Ein Toter macht noch keinen Mord. Das scheint die Kopenhagener Polizei zu denken, als im Ørstedpark die Leiche eines Mannes gefunden wird. Er wird zuerst als Obdachloser gehalten, der vermutlich die kalte Januarnacht nicht überlebt hat. Doch die Obduktion bringt Überraschendes ans Tageslicht: Bei dem Toten handelt es sich um keinen Geringeren als den berühmten und glamourösen Modezaren Alpha Bartholdy, der qualvoll an den Folgen einer Säure gestorben ist. Die beiden Ermittler Jeppe Kørner und Anette Werner nehmen ihre Ermittlungen auf. Und auch in ihrem zweiten Fall aus der Feder der dänischen Autorin Katrine Engberg müssen die beiden bei der Suche nach dem Mörder um mehrere Ecken denken.

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Blut für Blut – Jo Nesbø „Macbeth“

„Dies ist die ird’sche Welt, wo Böses tun oft löblich ist, und Gutes tun zuweilen schädliche Torheit heißt.“ (William Shakesspeare „Macbeth“)

Aus meiner Leseerinnerung heraus ist „Macbeth“ das wohl düsterste und blutigste Drama William Shakespeares. Eines, das von der Gier nach Macht und über Mord, aber auch von Loyalität erzählt. Um 1606 geschrieben, ist es neben „Hamlet“ die bekannteste Tragödie aus der Feder des berühmten Engländers, der die Weltliteratur bis heute und darüber hinaus bestimmt. Anlässlich seines 400. Todestages initiierte der Verlag The Hogarth Press ein besonderes internationales Projekt, mit dem eine Handvoll Werke Shakespeares in ein neues modernes literarisches Gewand gekleidet werden. Knaus verlegte die deutschen Übertragungen.

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Verstrickt – Håkan Nesser „Der Fall Kallmann“

„(…), aber das ganze Leben ist eine ganze Aneinanderreihung unwahrscheinlicher Begebenheiten.“ 

Um es schon einmal vorwegzunehmen: Obwohl der Name Håkan Nesser auf dem Roman mit dem Titel „Der Fall Kallmann“ draufsteht, ist es kein typischer skandinavischer Krimi. Wer sich schon auf düstere Szenerien und die eine oder andere entsetzlich zugerichtete Leiche nebst einem eigenbrötlerischen Kommissar gefreut hat, sollte sich an anderer Stelle umsehen. Oder vielleicht doch weiter lesen!? Denn der berühmte wie geachtete schwedische Autor zeigt einmal mehr, dass er für Überraschungen gut ist, neue Wege beschreitet und aktuelle Themen literarisch umsetzt, ohne dass seine tiefgründigen wie psychologischen Romane an Spannung verlieren.  „Verstrickt – Håkan Nesser „Der Fall Kallmann““ weiterlesen

Echo der Vergangenheit – Andreas Pflüger „Niemals“

„Blind zu sein hat auch Vorzüge.“

Ihre Rückkehr beschließt sie in der Stille Schwedens. Hier hat sich Jenny Aaron nach ihrem letzten Einsatz zurückgezogen, um sich an der Seite von Lissek, dem einstigen Chef der Spezialeinheit, zu kurieren – seelisch wie körperlich. Vor wenigen Wochen hat die blinde Ermittlerin ihren Partner Niko verloren, und fast ihr Leben. Doch für ihre Genesung bleibt wenig Zeit: Erneut meldet sich die Vergangenheit zurück, und ihr früheres Team fordert ihre besonderen Fähigkeiten – wie bereits im letzten Fall, mit dem Andreas Pflüger die Reihe über die charismatische wie außergewöhnliche Ermittlerin mit dem Band „Endgültig“ beginnen ließ.  „Echo der Vergangenheit – Andreas Pflüger „Niemals““ weiterlesen