Ulrich Rüdenauer – „Abseits“

„Er war schon an einigen Orten gewesen, aber nirgendwo zu Haus.“ 

Ein Dorf irgendwo in Süddeutschland. Mit Häusern, Höfen, Menschen und Tieren. Mittendrin Richard. Der Achtjährige wächst bei seinem Onkel auf. Seine Eltern kennt er nicht. Der Junge wird eher geduldet, als geliebt. Der zweite große Krieg ist nur wenige Jahre vorbei. Gewalt und Kälte, aber auch Herkunft und Identität sind die großen Themen in dem schmalen, aber eindrücklichen Debüt „Abseits“ des Journalisten und Autors Ulrich Rüdenauer. 

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Trude Teige – „Als Großmutter im Regen tanzte“

„Starke Menschen lassen sich nicht beugen. Sie werden gebrochen oder zerbrechen.“

Tekla liebt Otto. In normalen Zeiten wäre ihre Beziehung akzeptiert worden. Doch ein Krieg ist ein verheerender Ausnahmezustand, den Tekla, die Norwegerin, und Otto, der deutsche Soldat, erfahren. Ihre Liebe ist ein Stigma – für die Familie der jungen Frau und für ihr Land. Ein Schicksal, das sie mit vielen teilt. Wie viele „Tyskerjenten“, „Deutschenmädchen“, es während des Zweiten Weltkriegs in dem nordischen Land gegeben hat, weiß keiner ganz genau. Die Zahlen schwanken zwischen 30.000 bis 100.000. Die norwegische Autorin und Journalistin Trude Teige verarbeitet in ihrem Roman „Als Großmutter im Regen tanzte“ dieses bereits bekannte Thema und verbindet es jedoch mit einer bis heute wenig bekannten Tragödie.

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Peter Süß – „1923“

„Das Land liegt darnieder wie eine tote Katze im Garten.“

Zeiten ähneln sich. Auch wenn dies ein eigenartiges, womöglich sogar ein unbehagliches Gefühl weckt. Manche gestrigen Ereignisse erinnern an die heutige Zeit, das Jahr 2023. Derzeit herrscht Inflation, vieles wird teurer, die Kosten steigen. Sorgen und Existenzängste sind zu spüren, der Unmut in der Bevölkerung wächst. Vor 100 Jahren, 1923, ist die Weimarer Republik im Krisenmodus. Banknoten weisen Millionen-Beträge aus, im Ruhrgebiet gibt es erneut Krieg, und in München versucht ein Österreicher, die Macht in Deutschland an sich zu reißen. In seinem lehrreichen wie unterhaltsamen Band „1923. Endstation. Alles einsteigen!“ führt Peter Süß in jenes Jahr, das Vorbote ist für das spätere Grauen.

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Ian McEwan – „Lektionen“

„So viele vergessene Lektionen.“ 

Das ganze Leben. Die Meisterklasse in der Literatur. Schriftsteller haben sich daran abgearbeitet, die einem Menschen gegebene Zeit zu erzählen. Manchen ist es bravourös gelungen, manche sind daran kläglich gescheitert. Der Engländer Ian McEwan zählt zur ersten Gruppe. Denn sein neuer Roman „Lektionen“ ist ein Meisterwerk, das dem Leser einen Leserausch verschafft, der lange im Gedächtnis bleibt. 

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Christiane Hoffmann – „Alles, was wir nicht erinnern“

„Ich gehe den Weg Deiner Entwurzelung, unser aller Entwurzelung.“

Zu Fuß. Allein. 558 Kilometer weit. Begleitet von Erinnerungen und der Familiengeschichte. Am 22. Januar 2020 begibt sich die Journalistin und Autorin Christiane Hoffmann auf eine monatelange Tour. Der Startpunkt: der kleine schlesische Ort Rózyna, der früher Rosenthal hieß. Hier wuchs ihr Vater auf, der noch Kind war, als seine Familie die Flucht antrat – an einem 22. Januar 1945. Mit „Alles, was wir nicht erinnern“ erzählt sie ihre Erlebnisse auf den Spuren ihres Vaters und der Familie, die wenige Monate vor Kriegsende ihre Heimat verloren hat und nie wirklich angekommen ist. Ein Buch, das über die berührende Familiengeschichte hinaus auch auf die Folgen von Krieg und Flucht hinweist.

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Jérôme Leroy & Max Annas – „Terminus Leipzig“

„Panik, Hilfe, nackte Angst. Nazis sind hinter dir her.“ 

Sie verliert einen Kollegen und ihre Mutter in nur wenigen Tagen. Er stirbt während eines riskanten Einsatzes, sie nimmt sich mit einem Sprung aus dem Fenster ihrer Wohnung das Leben. Die Welt ist danach für Commissaire Christine Steiner eine andere. Eine erfahrene Polizistin, die jedoch allzu beherzt zu Beruhigungsmitteln und Kokain greift. In einer internationalen Zusammenarbeit haben die bekannten Krimi-Autoren Jérôme Leroy und Max Annas nicht nur eine markante Figur mit einer speziellen Vergangenheit geschaffen. Sie greifen in ihrem deutsch-französischen Gemeinschaftswerk „Terminus Leipzig“ zudem ein überaus brisantes Thema auf.

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